Findet ihr das auch moralisch verwerflich?

6 Antworten

Zoos und Aquarien haben mit einem Gefängnis nichts zu tun. Die Institutionen, die die Bezeichnung auch verdienen sind Luxus-Domizile. Den Tieren geht es gut und sie genießen Freiheiten, die es in der Natur nicht gibt.

Schau gerne in diesen Artikel, wo es nochmal sehr ausführlich erklärt wird: https://zoos.media/medien-echo/zoo-tiere-gefangenschaft/ .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
LaKsi555  02.05.2024, 19:15

Das ist wirklich ein wilder Kommentar, muss ich schon sagen.

  1. Ihr könnt nicht einen von euch über Zoos berichtenden Artikel verlinken, wenn ihr selbst pro aktiv für Zoos handelt, so funktioniert das nicht. Das ist so wie wenn ich ein Produkt rausbringe und dann jemanden frage über mein Produkt zu berichten, der das gut findet.
  2. Der Artikel ist ja mal, muss ich einfach so sagen, eine Frechheit. Ich beziehe mich mal auf einen Teil, weil auf alles gehe ich nicht ein, ist aber genauso falsch. Im Absatz "Limitationen im Lebensraum Zoo" steht, dass die Tiere "gezwungenermaßen eine Distanz in der Natur zurücklegt" und deshalb "ein Schwertwal in reduziertem Aktionsraum" gehalten werden kann. Diese Aussage ist einfach von irgendwo herbeigezogen und hat keinen wissenschaftlichen Sinn. Schwertwale/Orcas legen täglich von 50-150km zurück und nicht weil sie es müssen, sondern WOLLEN. Sie finden dadurch abwechslungsreiche Nahrung und halten sich fit, haben enge Bindungen mit ihren Familien. Die meisten Orcas in Gefangenschaft werden aus der Natur, aus den Familien entrissen und dann eingesperrt. Und dann in diesem Absatz zu sagen, dass sie ja unter "großer Anstrengung jagen müssen" und die Futterqualität "besser sei", ist einfach nur falsch. Die Orcas in Gefangenschaft bekommen über mehrere Jahre und Jahrzehnte ein paar verschiedene Sachen, im Meer haben sie so viel mehr Nahrung. Zu Orcas und Delfinen kann man nur sagen, wenn ihr euch über Gefangenschaft interessiert, schaut die Filme Blackfish 1 und 2 oder lest diesen Beitrag, der wenigstens seriös ist und wissenschaftlich belegt, bzw. von Leuten geschrieben die sich mit Tieren auskennen. https://www.nationalgeographic.de/tiere/2019/03/alles-fuers-entertainment-die-tortur-gefangener-orcas
  3. "Den Tieren geht es gut und sie genießen Freiheiten, die es in der Natur nicht gibt". Das Grundbedürfnis der Tiere sind die Freiheiten wie sich frei zu bewegen und nicht auf engem Raum eingesperrt zu sein, wie kann man nur behaupten dass Tiere in Zoos mehr Freiheit haben? Zoos versuchen die Natur zu kopieren und schaffen das nicht.

Delfinarien sind sowie so on Top der Grausamkeit von Tieren in Gefangenschaft. Mein andere Kommentar hier befasst sich auch noch mit anderen Punkten von Gefangenschaft der Zoos.

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Das hängt jetzt wie ich finde vom zoo konkret ab.

Grundsätzlich finde ich es moralisch nicht verwerflich sofern die tiere vernünftig gehalten werden.

Ich denke nicht das tiere einen wirklich sinn für Prizipielle freiheit haben so wie wir es haben.

Wenn man uns z.b. vorschreiben würde das wir D nicht zu verlassen haben. Dann werten wir das Prinzipiell negativ und fühlen und ggf. gefangen. Obwohl wir vieleicht D eh niemals verlassen haben und in zukunft auch nicht verlassen würde. (z.b. weil man nicht Reisefreudig ist.)

Ich denke das die Meisten Tiere so etwas nicht haben.

Entsprechend bedeutet das, das wenn sie vernünftig gehalten werden es ihnen kein leid verursacht weil sie gar nicht das bedürfniss haben rausgehen zu wollen. Und in der freien natur erwartet sie ohnehin ein wesentlich Stressigeres leben und eventuell auch kürzeres leben.

Ich habe sogar ein beispiel dafür. Es sind aber keine Zootiere. Sondern die hühner des nachbarn. Die dürfen nämlich auch mal ausserhalb des Hühnerstalls laufen. Manchmal waren die sogar bei uns im garten etc. Aber abhauen tun die nicht. Obwohl sie defakto in gefangenschaft leben.

Das gefühlsargument: Ja du würdest dich auch doof fühlen wenn du eingesperrt bist. Ist kein gutes argument. Ersteinmal weil es ein gefühlsargument ist.

Aber auch weil der vergleich nicht fair ist. Wir vergleichen hier ein sicheres normales menschenleben mit dem leben in der freien natur. Wir leben nicht in freier natur.

Wenn man mal wirklich die beiden optionen definieren würde. Dann sähe das ganze anders aus.

Option1: Du lebst in D. Darfst aber D nicht verlassen. (Bist also eingesperrt.) machen wir es etwas enger und sagen du darfst nur in den neuen Bundeststaaten leben. (Wie damals in der DDR)

Option2: Du bist frei. Aber lebst in einer gesetzlosen welt. (nur recht des stärkeren) Du musst für nahrung selbst sorgen. Und darfst mindestens jeden Zweiten tag um dein Leben fürchten. Weil dich jemand jagen und bei lebendigen leibe auffressen will. Hin und wieder gibts eventuell auch mal noch ne vergewaltigung. Du hast natürlich andere menschen um dich die das gleiche schicksal teilen.

Das wäre nach meiner ansicht ein vergleich der durchaus fairer ist und näher an die beiden möglichkeiten kommt die Tiere haben.

Hallo,

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie hier Stimmung gegen die Haltung von jeglichen Tieren in Zoos gemacht wird. Dort werden sie immerhin von Fachleuten betreut, die eine Lehre und/oder ein Studium absolviert haben. Diese kennen sich mit den Bedürfnissen ihrer Tiere tatsächlich aus. Gegen die private Haltung von Haustieren zum reinen Vergnügen durch Menschen, die nicht durch eine Spur von Ahnung von Tieren belastet sind, scheint dagegen niemand etwas zu haben.

Gerade läuft eine Frage parallel, bei der sich ein User erkundigt, wo er denn einen Karakal kaufen könnte. Er wird auf den Schwarzmarkt verwiesen, ein gewisses Bewusstsein für Illegalität scheint vorhanden zu sein. Aber die Tatsache, dass es einer Privatperson wohl einfach unmöglich ist, ein solches Wildtier aus Wüstenregionen bei uns hier artgerecht zu halten, scheint keine Rolle zu spielen, das ist wohl moralisch voll in Ordnung!

Dass Zoos Erhaltungszuchten betreiben und so schon viele Tierarten vor dem Aussterben gerettet haben, spielt natürlich auch keine Rolle.

https://www.wwf.de/spenden-helfen/wwf-zoo-kooperationen/interview-zoos-koennen-wichtigen-beitrag-zum-artenschutz-leisten

Zoos sind keine Gefängnisse. Die Tiere werden im Zoo nach ihren artspezifischen Bedürfnissen gehalten und gepflegt. Tiere kennen nicht den Freiheitsbegriff so wie wir ihn kennen und fühlen sich deshalb auch nicht eingesperrt. Im Gegenteil, Tiere im Zoo akzeptieren die Grenzen des Geheges als Grenzen "ihres" Reviers. Viele Gehegeabgrenzungen sind sogar rrin symbolhaft und könnten von den Tieren problemlos überwunden werden. Sie sind eher dafür da, dass umgekehrt nicht die Besucher in das Gehege gehen. Das gilt natürlich nicht für Arten, die potentiell dem Zoobesucher gefährlich werden können, diese müssen selbstverständlich "ausbruchssicher" untergebracht werden. Aber auch sie sind keineswegs eingesperrt wie in einer Gefängniszelle.

Das war natürlich im 20. Jahrhundert noch anders. Damals waren die Zoogehege wirklich oft viel zu klein und ausschließlich nach funktionalen Aspekten gestaltet. Die Gehege waren komplett gefliest. Diese "Badezimmeroptik" sah auch für den Zoobesucher nicht schön aus, hatte aber den Vorteil, dass die Gehege leicht gereinigt werden konnten und hygienisch waren, sodass viele vormals als heikel (weil infektionsanfällig) geltende Arten nun mit Erfolg gehalten und gezüchtet werden konnten. Leider waren die Gehege der damaligen Zeit nicht nur viel zu klein, sondern auch reizarm und deshalb tatsächlich mit erheblichem Tierleid verbunden. Hinzu kam, dass oft noch nicht so viel über das Sozialleben der Tiere bekannt war und die Gehege oft überfüllt waren oder in Gruppen gehalten wurden, die mit den natürlichen Sozialverbänden nichts zu tun hatten. Damals lag der Vergleich der Zoogehege mit Gefängniszellen durchaus nahe. Die Gitterstäbe verstärkten diesen Eindruck noch, wenngleich diese nicht einmal das eigentliche Problem waren. Dem Tier ist es im Prinzip egal, ob Gitter oder Glasfenster das Gehege begrenzen. Gitterstäbe sind deshalb nicht per se schlecht. Sie bieten bei kletternden Arten sogar den Vorteil, dass sie zusätzliche Klettermöglichkeiten schaffen und sie lassen anders als eine Glascheibe andere Umweltreize wie z. B. Gerüche und Geräusche durch, was durchaus für das Tier bereichernd sein kann.

Die modernen Zoogehege haben mit den engen Käfigen von damals aber nichts mehr zu tun. Sie bieten viel mehr Platz. Sie werden durch Enrichmentobjekte, die der Tierbeschäftigung dienen, angereichert und sind so konzipiert, dass die jeweiligen Tierspezies alle natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Die Gitterstäbe sind Gräben, nicht sichtbaren Barrieren und Glasfronten gewichen, weil das dem Zoobesucher optisch besser gefällt. Das hat Vor- aber auch Nachteile (Glasscheiben sind eine Gefahr für dagegen fliegende Vögel und Gräben verbrauchen sehr viel Platz), entspricht aber dem Zeitgeschmack. Zudem werden die Gehege heute so gestaltet, dass sie den natürlichen Lebensraum der Tiere nachbilden und auch der Besucherbereich wird so gestaltet, dass sie mit dem Gehege zu einer Einheit verschmelzen (Immersionsgehege).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
LaKsi555  30.04.2024, 23:10

Zoos sind also keine Gefängnisse? Zoos versuchen vielleicht die Tiere nach ihren "artspezifischen Bedürfnissen zu halten und zu pflegen", aber sie schaffen das nicht im Ansatz. Die Tiere haben in der Natur die ganzen Wälder und Meere. Zumal man den Tieren im Zoo ansieht, dass es ihnen nicht gut geht. Ebenso steht es keinem zu festzulegen wie viel Quadratmeter einer Tierart zusteht. Keinem steht es zu zu sagen, dem z.B. Eisbären geben wir 400m^2, wenn sie in der Natur mehrere hunderte oder tausende QuadratKILOMETER zur Verfügung haben. Ebenso gilt das bei anderen "potentiell gefährlichen Tieren für die Zoobesucher" und generell allen anderen Tierarten.

Zum 2. Absatz braucht man nichts zu sagen, dass ist alles in der Vergangenheit und natürlich schlimmer als früher, aber gerade mit den Erkenntnissen die man heute hat und sieht wie es damals war und heute ist, muss einem doch klar sein, dass Zoos nicht mehr zeitgemäß sind. Und einem Tier ist es egal ob da Gitterstäbe sind oder eine Glaswand, es ist und bleibt eingesperrt. Genauso zu behaupten dass die Gitterstäbe den Tieren den Vorteil gibt zu klettern. Wie nett von den Zoos, in der Natur hätten sie unendlich Möglichkeiten sich frei zu bewegen und ihren Bedürfnissen freien lauf zu haben.

Zu den Enrichtmentobjekten kann man nur sagen, dass diese überhaupt nicht im Ansatz eine Rechtfertigung sind, um das Tier zu beschäftigen. Die Tiere leben dort einige Jahre oder Jahrzehnte in Gefangenschaft. Die haben da für die Tiere vielleicht ein paar verschiedene Sachen, aber nach dem dritten oder vierten Mal wissen die Tiere auch wie das funktioniert. Überhaupt nicht vergleichbar wie in der Natur, wo jede Jagd, jeder Tag anders aussieht. Die Tiere können durch diese Enrichtmentobjekte vielleicht einen kleinen Bruchteil ihrer Bedürfnisse erfüllen. Und zu den "Immersionsgehegen" kann man nur sagen, dass Wildtiere keinen Kontakt bzw. in Berührung von Menschen kommen sollten. Immerhin wollen die Zoos dass man die Tiere sieht, es wird alles so konzipiert, dass man die Tiere immer sieht. Es wird alles nur für den Menschen gemacht, dabei sollten die Tiere doch an erster Stelle stehen oder?

Zoos sagen immer, sie machen ja so viel für den Artenschutz und Artenerhalt. Warum sind dann der Großteil, 70-90% der Tiere in Zoos gar nicht vom aussterben oder ähnlichem bedroht? Diese Tiere bräuchte man gar nicht in Zoos, sie dienen nur der Unterhaltung der Menschen. Würde man die bedrohten Tiere fortpflanzen und dann in die Natur auswildern, hätte man kein Problem damit. Aber die meistens Tiere haben einfach keinen Sinn und Zweck in Zoos. Es wurde zwar der Bestand von Wisents und noch anderen Tierarten wieder aufgearbeitet, aber im Vergleich zu den Millionen Tieren die in Zoos eingesperrt werden, steht das überhaupt nicht im Verhältnis mit den etwa 50 geretteten Arten. Zoos können und werden niemals die Natur nachstellen können. Die Tiere sollen einfach in ihren natürlichen Lebensraum zurück. Zoos sind eine billige Kopie der Natur.

Wenn du dich wirklich für Nachhaltigkeit und für die Tiere interessierst, solltest du eigentlich merken, dass Zoos nicht mehr zeitgemäß sind.

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Dafür sollte man Tiere nicht verurteilen denn sie können nichts dafür.

Sleeperbuild19 
Fragesteller
 29.04.2024, 14:26

Mache ich auch nicht.

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