Hat ein kastrierter Mann weniger Muskeln?
3 Antworten
Hallo Du,
es liegen keine wissenschaftlichen Nachweise vor die bestätigen, dass ein kastrierter Mann weniger Muskelmasse haben könnte, als unkastrierte.
Muskelmasse hängt von genetischer Veranlagung, einem Training und der Ernährung ab.
Wenngleich die Kastration den Testosteronspiegel stark senken kann, bis zu 90% und sich das auf die Muskelmasse auswirken könnte.
beste Grüße 🙋♀️ +😺 +😺
Nur wenn er vor der Pubertät kastriert wurde.
Danach sind die Muskeln bereits ausgebildet und ändern sich nicht mehr stark.
Ja, ganz erheblich sogar. Liegt in der Natur der Sache. Dafür einen sichtbar ehöhten Fettanteil.
Natürlich auch, aber nicht nur. Nach Kastration fehlt nahezu vollständig das Testosteron. In diesem Zustand kommt es zwangsläufig zur Verfettung, da der Metabolismus nicht mehr richtig funktionieren kann. Das passiert sogar schon bis zu einem gewissen Grad bei deutlich zu niedrigen Testosteronspiegeln, ohne Kastration. Die Fettverbrennung läuft dann nicht normal. Zusätzlich zur abnehmenden Muskelmasse, die ja wieder Energie vebrauchen könnte, ein Teufelskreis.
Könnte man sicher finden. Wenn man sich mit der Thematik sehr gut auskennt, dann ist das aber logisch. Das Wissen darüber verhält sich wie Legosteine. Man weiß, wie man sie zusammenstecken kann und wie das nachher aussieht.
Was genau interressiert Dich, ich kann versuchen es zu erklären. Oder kommt Dir etwas komisch vor? Dann könnte ich darauf näher eingehen.
Bei Tieren ist das jedenfalls nicht der Fall. Hengste, die nach einem bestimmten Zeitpunkt in der Entwicklung kastriert werden, behalten die Muskelmasse weitgehend bei und auch das Hengstverhalten.
Nur Hengste, die vor einem bestimmten Entwicklungszeitpunkt kastriert werden, bauen keine Muskeln und auch kein Hengstverhalten auf.
Die Transfrauen, die ich kennengelernt haben, haben ebenfalls keine Muskelmassen verloren.
Fetteinlagerung haben sie erst bekommen, als sie Östrogene einnahmen - aber auch nicht einmal alle.
Ich kenne jedoch natürlich jede Menge moppelige Männer, die unkastriert sind...
Beim Menschen verhält sich das anders als bei Tieren. Mit Tieren kenne ich mich nicht aus. Aber bei Hunden und Katzen konnte ich die reduzierte Muskelmasse schon oft erkennen. Beim Menschen ist das aber weit gravierender. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede, aber man kann es gut und sofort erkennen.
Bei Transfrauen ist das häufig auch deutlich sichtbar, jedenfalls in Bildern oder Videos, die ich gesehen habe. Dabei muss man auch bedenken, dass nicht alle die gleichen Anpassungen durchlaufen haben, da macht das ja jeder wie er oder sie für richtig hält.
Ich habe Dir mal was rausgesucht: https://www.porst-hamburg.de/spezielle-andrologie/testosteron/
Habs durchgesehen. Auch dort wird nichts von einer Abnahme der Muskelmasse erwähnt. Was erklärt wird, dass bei erwachsenen Männern mit Testosteronmangel die Muskelkraft nachlassen kann - nicht die Muskelmasse. Bei Transfrauen läuft natürlich auch viel über die Kleidung. Die männliche Kleidung tut nicht viel für die Figur. Weibliche Kleidung ist darauf ausgelegt, Weiblichkeit zu betonen und erzeugt dadurch optisch einen anderen Eindruck.
Vertrau mir, die Muskelmasse nimmt garantiert ab. Ich verspreche es Dir. Testosteron ist ein stark anaboles Hormon, es ist ein ständiger anaboler Reiz notwendig, sonst baut der Körper das auch wieder ab. Ich mache Kraftsport, ich habe ein sehr gutes Auge dafür, auch durch die Kleidung.
Außerdem nehme ich wegen eines Testosteronmangel selbst Testosteron Gel, vor der Anwednung habe ich im Laufe von zwei Jahren trotz Training Masse und Kraft verloren. Jetzt mit dem Gel seit zwei Jahren kam das alles wieder drauf und sogar noch was extra. Das ist schon so wie ich sage. Ich erlebe die Veränderung am eigenen Körper. Du kannst da aber auch jeden Kraftsportler, Urologen, Andrologen etc fragen, die bestätigen was ich bereits ausführte. Es existiert ein direkter Zusammenhang zwischen Testosteron und Muskelmasse.
Wenn die Muskelmasse nicht abnehmen würde, dann wäre das ja der Knaller, dann bräuchten Bodybuilder nicht ständig Steroide zu nehmen, wäre schon geil, aber leider ist es nicht so. Sobald man die Steroide absetzt geht ein nicht unerheblicher Teil wieder flöten, so ist das Leben nunmal.
Bei einem T-Mangel verlierst Du als Kraftsportler sogar Muskeln, obwohl Du trainierst.
Hier nochmal ein Link wo es halt auch nochmal steht. Das ist aber unter Kraftsportlern Allgemeinwissen: https://www.kssg.ch/endokrinologie/leistungsangebot/testosteronmangel-und-infertilitaet-beim-mann-0
Hier wird nun Verlust von Muskelmasse erwähnt.
Aber du musst wirklich verstehen, dass du zwei verschiedene Fälle vermischst: Dass Testosteron den Aufbau von Muskelmasse hilft, ist eine Binsenwahrheit, über die wir nicht sprechen müssen.
Worum es geht, ist, ob ein untrainierter Mann wirklich massiv an Muskelmasse verliert, wenn er Testosteron verliert.
Ich behaupte, ein untrainierter Mann, der nach der Pubertät kastriert wird (= keine Testosteron mehr), hätte im Schnitt immer noch mehr Muskelmasse als eine (fairerweise ebenfalls untrainierte) Frau.
Dazu möchte ich gerne mal ein Beispiel haben.
Worum es geht, ist, ob ein untrainierter Mann wirklich massiv an Muskelmasse verliert, wenn er Testosteron verliert.
Jetzt wird das schon viel konkreter. Das ist natürlich individuell unterschiedlich, aber ich würde sagen: Ja, sofern er vorher sichtbar Muskeln hatte. Es gibt auch Männer, die da genetisch so gar kein Glück haben, da wird sich ein Verlust in Grenzen halten, weil wo nicht viel ist, kann nicht viel verschwinden. Es gibt aber auch diese Gen-Wunder, denen auch das Testosteron schon beinahe aus den Ohren läuft. Habe zwei so Kumpels. Trainieren total unregelmäßig aber haben richtig atheltisch Muskeln. Eigentlich dermaßen unfair... aber es sein ihnen gegönnt. Wenn man denen jetzt den Saft abstellt, dann wird sich das schon sehr deutlich zum Negativen ändern, und zwar auch so, dass man das sofort sieht.
Ich behaupte, ein untrainierter Mann, der nach der Pubertät kastriert wird (= keine Testosteron mehr), hätte im Schnitt immer noch mehr Muskelmasse als eine (fairerweise ebenfalls untrainierte) Frau.
Ja, da stimme ich Dir zu. Aber je länger die Zeit geht, desto mehr wird er sich dem Zustand der untrainierten Frau annähern - eine asymptotische Annäherung vermutlich. Immer näher und näher dran.
Ja, da stimme ich Dir zu. Aber je länger die Zeit geht, desto mehr wird er sich dem Zustand der untrainierten Frau annähern - eine asymptotische Annäherung vermutlich. Immer näher und näher dran.
Hast du dazu ein Beispiel mit Bildern? Das würde mich interessieren. Hab schon gegoogelt (gibt ja auch z.B. Männer mit Hodenkrebs etc.), aber hab nichts dazu gefunden. :-(
Das habe ich tatsächlich schon für eine vorherige Antwort versucht zu ergooglen, aber man findet auf die Schnelle nicht wirklich was.
XXY Chromosemdefekt, also Klinefelter könnte dem optisch teilweise nahe kommen. Bei diesem Defekt kommt es zu stark erniedrigten Testosteron Spiegeln. Rechtzeitig erkannt kann das mit Testosteron Gaben teilweise behandelt werden, bzw die optischen und physischen Auswirkungen wenigstens vom zu niedrigen Hormonspiegel abgefangen werden.
Ggf geht von der äußeren Erscheinung noch ein Kallmann Syndrom in diese Richtung, aber auch da finde ich nicht wirklich Bilder.
Männer mit Hodenkrebs erhalten im Anschluss eigentlich immer Testosteron Gaben. Ein Kollege von mir aus früheren Tagen hatte das mit ca 24 /25 Jahren bekommen. Der bekam aber daraufhin recht üppig Testosteron. Der hat sichtbar an Muskelmasse zugelegt nach der Operation und Nachbehandlung.
Danke für die Recherchen! Ich hab mir einiges davon angesehen, und das Problem mit diesen Fällen ist natürlich, dass die schon von Geburt so sind und daher auch die Pubertät nicht identisch verläuft wie bei einem gesunden Mann.
Und das habe ich eben befürchtet, dass Männer mit Hodenkrebs ganz einfach Testosteron substituiert bekommen, dann kann man da auch nichts sehen (oder höchstens in die andere Richtung).
Hingegen habe ich gerade gelesen, dass Kastraten und Männer mit tiefen Testosteronwerten länger leben. Das ist jetzt aber schon ein bisschen gemein. 😅
Schwierig, bzw zweischneidiges Schwert. Das Thrombose Risiko ist bei erniedrigten Testosteronwerten ebenfalls wieder erhöht.
Natürlich hat ein Mann, der nach Durchlaufen der Pubertät kastriert wird generell etwas mehr Muskelmasse, als wenn der Zustand konnatal besteht.
Aber die ursprüngliche Frage: "Hat ein kastrierter Mann weniger Muskeln", muss man aus andrologischer Perspektive ganz klar mit Ja beantworten. Es kann gar nicht anders sein. Wenn er phänotypisch ausgeprägte Muskelmasse hat, dann geht die nach dem starken Absenken des Testosterons flöten und reduziert sich drastisch. Da hilft auch alles Training nichts mehr. Die Muskelmasse, die er noch erhalten kann liegt erheblich unter der gesunder Artgenossen.
Das ist ja das gleiche wie mit den anabolen Steroiden. Wende ich anabole Steroide an, kann ich eine supra-physiologische Muskelmasse aufbauen und halten, da ich durch die unnatürlich hohen Level an Testosteron einen unnatürlich hoch anabolen Stoffwechsel Zustand aufrecht erhalten kann. Das gilt natürlich umgekehrt auch anders herum. Ohne, oder mit viel zu wenig Testosteron kann ich nicht mal einen normal anabolen Zustand halten. Und das sieht und spürt man selbstverständlich.
Ich hatte eben kürzlich ein Bild einer Transfrau gesehen, die zwar bereits der geschlechtsangleichenden Behandlung unterzogen war, aber trotzdem ziemlich breite Schultern und ordentlich Oberarmmuckis hatte.
Ein Beispiel sieht man auch hier - der hat die Transition auch schon hinter sich, aber die Muskeln sind immer noch deutlich zu sehen:
Der Körperbau (Knochenbau), also das "Chassis" darunter ist nach druchlaufener männlicher Pubertät natürlich meistens anders, als jetzt bei Frauen.
Aber in dem Bild kann ich als Hobby-Sportler am Arm absolut nirgends Muskeln erkennen. Das meine ich ja, die Muskelmasse geht flöten. Die Arme sind vollständig atrophiert und sichtbar komplett untrainiert und unmuskulös, für einen Mann extrem wenig Fleisch drauf. Das es mal ein Mann war kann man natürlich noch erkennen, aber da ist muskeltechnisch quasi nichts mehr vorhanden. Der dünne Unterarm ist ja gleich dick beinahe wie der Oberarm. Das ist eigentlich ein gutes Beispiel dafür, wie sich der Entzug des Testosterons auswirkt. Hängt natürlich auch wieder vom Ausgangszustand ab, aber im Prinzip ist das ein Beispiel-Bild, welches ich zu Testosteron.Entzug jetzt im Kopf hätte.
Das stimmt natürlich, der Knochenbau ist nicht zu verändern, und nach der Pubertät ist der nicht mehr zu verändern.
Aber glaubst du, eine Frau mit demselben Knochenbau wie die Person auf dem Bild würde gleich viele Muskeln haben? Immer alle im untrainierten Zustand, natürlich, sonst vergleichen wir Äpfel mit Birnen.
Ja, ich denke das wäre rein optisch von den Muskeln kaum noch zu unterscheiden, also bezogen auf den Typ links im Bild. Das Gesicht lenkt extrem ab, weil das sehr männlich immer noch ist. Die Schulterknochen stören das Bild auch, weil der Knochenbau noch männlich ist, aber halt nichts mehr dran. Der Unterschied an Muskeln zu einer untrainierten Frau dürfte eher marginal sein.
Muskeln kann ich da jetzt nicht wirklich irgendwo erkennen. Das ist absolut untrainiert und da ist auch nix dran. Da ist trotz 90 Grad Winkel nicht mal die kleinste Erhebung am Bizeps zu sehen. Auch Trizeps nicht mal als Ahnung sichtbar, das geht komplett glatt runter. Wenn ich zurück denke hatte ich als 12-jähriger schon mehr, als die Person links in dem Bild.
OK, das ist echt spannend, da du da wirklich einen geübten Blick hast, der mir natürlich als Nicht-Sportlerin fehlt.
Wie ist es denn mit der Person rechts im Bild?
Ich glaube man nimmt das einfach anders wahr mit der Zeit. Und es ist immer auch zum Teil sehr subjektiv. Die Person rechts empfinde ich als ganz normal, eher resolut, etwas stabiler möglicherweise.
Ich finde Deinen Blick als Nicht-Sportlerin sehr interessant, weil ich das selbst definitiv anders wahrnehme als zb noch früher. Wenn man selber mehr hat kommt einem das normal vor und alles andere sieht einfach nach weniger aus.
Ich hätte gerne eine Beurteilung der Bemuskulung der rechten Person gehabt. :-)
Was ist dort dein Eindruck?
Es sieht für eine Frau völlig normal aus, wäre das Bild bewegt, könnte man sich einen noch besseren Eindruck machen. Aber soweit in meinen Augen scheinbar unauffällig normal. Was meisnt Du?
Für mich ist es schwer zu beurteilen, da sie ein bisschen moppelig ist und daher die Oberarme etwas fülliger aussehen. Aber ob das nun Muskeln sind oder eher Fettgewebe, kann ich schlichtswegs nicht unterscheiden.
WIe ist es bei diesen Jungs im Vergleich zur Frau vom anderen Bild? Für mich sehen die Oberarme sehr ähnlich aus:
Wieviel Fett / Muskeln das nun genau ist bei der Frau weiß ich auch nicht. Man müsste es in Bewegung sehen, beim Heben oder so, aber egal.
Die Jungs sehen - naja - ziemlich fett schon aus. Die sind halt deutlich fetter als die Frau, also zumindest der vordere, würde ich sagen. Es ist auf jeden Fall mehr als genug Fett drauf.
Muskeln kann man unter diesen Fettbergen jetzt erstmal nicht gut beurteilen, aber viel wird's realistischerweise sicher nicht sein.
Haha! OK, also, coole Sache, ich hab viel gelernt! 1. Knochen machen viel auf die Optik aus und können den Eindruck verändern. 2. Mit Fett ist es im Wesentlichen dasselbe. 3. Es ist echt schwer abzuschätzen, wie viel Muskeln jemand hat, vor allem, wenn man - wie ich - keinen geübten Blick hat.
Vielen Dank für die Schulung! Das war echt erhellend! 😀👍
PS: Die beiden Jung sind übrigens beides geborene Frauen, die nur dank Testosteron so viel Haare haben. Muskeln scheinen sie dadurch nicht aufgebaut zu haben - oder doch, kann man wohl eben nicht abschätzen.
Das ist ja interessant. Also bei der Testosteron Substitution wird auch viel verkehrt gemacht wie ich bemerken musste. Häufig deutlich unterdosiert, falsche und zu lange Injektionsintervalle und dergleichen. Oder die Compliance der Patienten war nach kurzer Zeit nicht mehr vollständig gegeben.
Was ich jedenfalls sagen kann. Stimmt der Testosteronspiegel, dann läuft das bei körperlicher Betätigung auch mit dem Muskelaufbau einigermaßen gut. Sichtbar gut.
Ich nehme an, bei den beiden Jungs gabs auch gar keinen Wunsch, Muskelmasse aufzubauen. Ohne Training wird auch das Testosteron nur bedingt etwas bringen, schätze ich. Und das Bier war wohl wichtiger, haha!
Für den hohen Fettanteil ist eher ungesundes Essen und zu viel Bier zuständig. ;)