Ist es grob fahrlässig, wenn jemand einen Brand im Wald verursacht?
Hi!
Angenommen, jemand macht ein Lagerfeuer auf einer Wiese (Nicht zuhause, sondern in der Natur) und verursacht einen Brand (Kein riesiger Brand, aber ein Schaden von ein paar tausend Euro)
Wäre das grob fahrlässig, oder mit bedingtem Vorsatz?
Grob fahrlässig wäre ja, wenn man nicht bewusst einen Brand verursachen will.
Aber ich habe auch gelesen, dass es ein bedingter Vorsatz wäre, wenn man weiß, dass etwas passieren könnte, und es trotzdem macht?
Aber ich habe auch gelesen, dass es beispielsweise als grob fahrlässig gilt, wenn man eine Kerze anlässt und spazieren geht, und es wäre kein bedingter Vorsatz.
Würde es einen Unterschied machen, ob man dabei wusste, dass Feuer draußen nicht erlaubt sind ? Wahrscheinlich nicht, das könnte man wahrscheinlich schwer nachweisen.
Und hat das mit grob fahrlässig / bedingt Vorsatz immer etwas damit zu tun, ob etwas erlaubt ist oder nicht? Ich glaube, dass das nicht so ist, denn beispielsweise gilt bei der KFZ Haftpflicht als grob fahrlässig, über eine rote Ampel zu fahren, das Handy zu benutzen oder bewusst schneller zu fahren. Und das sind ja eigentlich alles Dinge, die man bewusst macht, obwohl sie nicht erlaubt sind, und dennoch gilt es als grob fahrlässig.
Also, wenn man etwas macht, obwohl man weißt, dass man es so nicht machen dürfte (Aber ohne zu wollen, dass etwas passiert)
Gibt es Versicherungen, die helfen, wenn man eine Dummheit (Bei der man aber nicht will, dass etwas passiert. Und Dummheit ist ganz generell gesagt, ohne spezielles Beispiel) macht, es aber nicht mehr als grob fahrlässig gilt?
Oder andere Möglichkeiten, etwas sicherer zu sein (Bis auf mehr aufpassen)
Viele Grüße und vielen Dank :)
2 Antworten
Grobe Fahrlässigkeit ist ein Begriff aus dem Zivilrecht. Bei der aktuellen Trockenheit in einigen Landesteilen wäre das sicher der Fall.
Im Strafrecht wird in solchen Fällen unterschieden zwischen bewusster Fahrlässigkeit (du erkennst zwar die Gefahr, glaubst aber daran, dass alles gut gehen wird) und Eventualvorsatz (du erkennst die Gefahr, nimmst sie aber billigend in Kauf).
Brandstiftung ist einer der wenigen Tatbestände, wo auch Fahrlässigkeit strafbar sein kann.
Du verstößt bewusst gegen ein bestehendes Gesetz, das Feuer im Wald verbietet. Das kann und wird keine Versicherung abdecken.
Danke für die Antwort -
Ich hatte allerdings schon ein paar Mal gelesen, dass es als grob fahrlässig gilt und Haftpflichversicherungen es abdecken.
Über eine rote Ampfel fahren oder auf das Handy schauen ist auch etwas, was per Gesetz verboten ist, gilt aber als grob fahrlässig und ist, soweit ich weiß, von Versicherungen abgedeckt.
Das ist alles ziemlich verwirrend!
Grobe Fahrlässigkeit ist immer Bestandteil einer privaten Haftpflichtversicherung, aber nicht in Verbindung mit einer Straftat!
Warum würde dann der durch Zigaretten ausgelöste Waldbrand als fahrlässig gelten und von der Versicherung bezahlt werde?
Das ist wirklich sehr verwirrend.
Da selbst das Rauchen von April bis Oktober im Wald verboten ist, ist jedes Feuer grob fahrlässig!
Danke für die Antwort!
Würde eine Haftpflichtversicherung bezahlen, wenn man durch das Rauchen einen Brand verursacht, ohne es zu wollen?
Danke für die Antwort!
Gibt es Versicherungen, die das noch abdecken würden?
Das würde ansonsten ja schon heißen, dass ein Hobby Fotograf, der ein kleines Feuer als Teil der Fotografie macht, Brandstifter ist und bei einem versehentlichen Unfall dadurch Kosten und Strafen entstehen könnten, die er bis ans Lebensende nicht begleichen könnte?