Master oder Anerkennungsjahr in Soziale Arbeit?

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In den meisten sozialen und pädagogischen Bereichen ist kein Anerkennungsjahr für Akademiker gefordert. (AWO, Caritas, Jobcenter, Heime usw.) Denn wäre das so, dann müssten Uni-Absolventen der Pädagogik oder der Soziologie, die nachweislich in diesen Bereichen arbeiten, ein Anerkennungsjahr nachweisen. Dem ist nicht so. Nur in einzelnen Bereichen z.B. Jugendamt oder Strafvollzug wird dieses oft gefordert wegen den hoheitlichen Aufgaben. Allerdings gibt es auch hier genügend Ausnahmen. In der praktischen Jugendarbeit finden sich immer Diplom Pädagogen (UNI) (von denen nie ein Anerkennungsjahr gefordert wurde) Das Anerkennungsjahr ist vom Arbeitsaufwand geringer als z.B. ein Referendariat. Eigentlich kann die Praxis in der Sozialpädagogik auch durch die praktische Arbeit und Arbeitszeugnisse nachgewiesen werden. In einigen Bundesländern wird es gar nicht mehr gefordert. Es ist sogar möglich sich (je nach Hochschule) aufgrund von beruflicher Erfahrung gänzlich befreien zu lassen oder für ein halbes Jahr zu verkürzen. Das Anerkennungsjahr hat eigentlich seinen Sinn verloren, da die erfolgreiche Praxis eigentlich anders nachgewiesen werden kann. Ein Pädagoge der über 10 Jahre im Job gearbeitet hat, wird in der Regel qualifiziert genug sein. Sonst hätte der Arbeitgeber ihn über 10 Jahre wohl durchgeschleust. Der Witz dazu kommt noch, das durch den Master-Titel die Möglichkeit für den höheren Dienst besteht und somit auch die Möglichkeit Vorgesetzter (auch beim Jugendamt usw.) zu sein für die Sozialpädagogen, die gerade ihr Anerkennungsjahr durchführen. Hier sind die Hochschulen gefordert, die Relationen zwischen Praxis und Anerkennung in die richtigen Relationen zu bringen. Ob ein Maurermeister in Lage ist zu studieren, wer weiß. Ob ein Sozialpädagoge ohne Anerkennungsjahr erfolgreich sein kann, ist sicherlich sehr wahrscheinlich.