Plattdeutsches Liedbrauchtum zu Karneval
Da ich nichts im Internet darüber finde, hier meine Frage: Wer kennt zufälligerweise das plattdeutsche Lied, daß die Kinder zur Karnevalszeit in Bocholt (Kreis Borken) singen, wenn sie von Tür zu Tür gehen, um Süßes zu sammeln? Vielleicht kann mir jemand sogar den Text aufschreiben. Danke im voraus!
4 Antworten
Ich weiß nicht ob es auch das ist was sie im Kreis bei dir singen, aber für mich klingt das nach :
Rummel Rummel Rooken, giv us appelkooken lat us nit zu lange staun, denn wir muss noch weitergaun. Ein hus achter wohnt der Slachter. Ein Hus nieder wohnt der Snider. Hau der Katz den Stert ab, hau ihn nicht verkehrt ab. Rummel Rummel Rooken giv us Appelkooken.
Ob die Plattdeutsche Rechtschreibung so richtig ist, weiß ich leider nicht.
Wobei ich das im Kontext von Sylvester kenne....
Das kommt der Sache schon näher, ist aber nicht der Bocholter-Text. "lat uns nit to lange stoan, ick mut no´n Hüsken wida goan.....Frau geef me diet, Frau geef me dat, Frau geef me´n Stück vonem Puggenstat" - so endet es auch. Scheint ja doch mehrere Versionen zu geben. Ein "Pugge" ist ein Schwein :-)
Hi, da ich aus bocholt komme und seit meiner Kindheit zu Karneval rundgehe, kann ich dir helfen (falls das noch nicht geschehen ist):
Frau gaot naon Schoostien, daor hangt de lange Woaste, geev mej de lange, dann lott de kotte maor hange. Frau geev mej deet, Frau geev mej daat, Frau ggev mejn Stück van denn Poogenstatt.
Falls du die weiteren Strophen auch noch brauchst, sag einfach Bescheid. Gruß Christian
der helige zäntemätes ? ka, wie man das schreibt aber verwechselst du das vll mit st. Martin ?
Nein, es geht ganz klar um Karneval. Habe das Lied als Kind selbst gesungen, da ich dort geboren bin, krieg es aber nicht mehr auf die Reihe ;-(
Achso, dann kann ich dir leiderr nicht helfen, ich kenne das von haus zu haus ziehen nur in verbindung mit sant martin und nich mit karneval.
- De hellije Zinte Mäetes, dat wor ne jode Mann, dä jof de Köngde Käezje on stoch se selve an.
Botz, Botz, wedde Botz, dat wor ne jode Mann. Hier wohnt ein reicher Mann, der uns vieles geben kann. Viel soll er geben, lange soll er leben, selig soll er sterben, das Himmelreich erwerben. Lasst uns nicht so lange, lange stehn, denn wir müssen weiter gehn, weiter gehn.
On de Lööch en de Hand, on et Käezje anjebrannt, on de Stroß erop on eraf, loft, Köngde, loft!
- De hellije Zinte Mäetes, dä kütt och höck zo oss, dröm jonn mer met de Fackele, et freut sich Kleen on Jruß.
Botz, Botz, wedde Botz ... On de Lööch en de Hand ...
- De hellije Zinte Mäetes, dä rick lans jede Dür, on sähnt do Hus on Hätze, de Fröch en Schopp on Schür.
Botz, Botz, wedde Botz ... On de Lööch en de Hand ...
- De hellije Zinte Mäetes, kütt emmer huh ze Päed, er steht en huhe Ihre em Himmel on op Äed.
Botz, Botz, wedde Botz ... On de Lööch en de Hand ...
das ist das einzige was mir da einfällt
Danke für den Text übrigens - klingt auch ganz gut :-) Nein, bei dem Karnevalslied geht es darum, daß die Kinder von Tür zu Tür gehen und bei den Leuten ursprünglich um Wurst und andere Lebensmittel betteln..... Natürlich gab es bei uns Süßigkeiten für´s Singen. Die "Älteren" kriegten damals aber noch Obst usw.