Sollte man wirklich immer den Notruf wählen? Auch wenn man sich unsicher ist?
Oft hat man ja die Angst den Notruf zu wählen weil man sich unsicher ist ob ein echter Notfall vorliegt. Man will ja auch knappe Ressourcen nicht verschwenden.
In den ersten Hilfe Kursen prädige ich immer bei Unsicherheit den Notruf zu wählen die Lage zu erklären und zur Not wird die Leitstelle schon sagen dass es kein Fall für den Rettungsdienst wäre. Ist das denn korrekt?
Wie würdest du dieses Thema bei den angehenden Ersthelfern behandeln? Lieber 1000 mal zuviel als einmal zu wenig angerufen? oder tatsächlich vor dem Notruf absetzen überlegen ob es wirklich nötig ist?
1 Antwort
Puh… diese Frage ist schwer zu beantworten. Prinzipiell gilt, dass man den Notruf wählen sollte, wenn man selber in einer Notlage nicht mehr weiter weiß. Diese Grenze ist bei jedem Menschen natürlich eine andere, manche sind früh hilflos, andere erst später, wieder andere schätzen die Lage völlig falsch ein und rufen viel zu spät. Letzten Endes ist es vermutlich gut so, wie du sagtest: Im Zweifelsfall anrufen und die Leitstelle entscheiden lassen, auch wenn das vermutlich den einen oder anderen Einsatz mehr generiert. Wirkliche verbindliche Regeln kann ich hier tatsächlich nicht sagen… Ich kann aber sagen, dass ich es manchmal wirklich schön fände, wenn die Anrufer mal nachdenken, bevor sie den Hörer in die Hand nehmen. Leider wird zunehmend einfach nur noch Verantwortung abgeladen, statt sich selbst zu kümmern. Beispiel: ein Kind hat schmerzen im Arm nach einem Sturz beim Spielen, es sieht irgendwie gebrochen aus, aber die Schmerzen sind aushaltbar. Hier wäre ein Transport mit einem Elternteil im Privat-PKW sehr gut vertretbar, statt in Panik zu verfallen und den Rettungsdienst zu rufen.