Umgang mit Siamesischen Kampffischen (Männchen+Weibchen)?
Hallo,
habe mir heute einen Siamesischen Kampffisch (männlich) zugelegt und würde gerne nächste Woche zwei Weibchen hinzufügen.
Nun meine Frage, wie viel Nachwuchs kann durch einer Paarung entstehen und wäre es auch möglich eine Paarung zu verhindern? Weil ich nicht unbedingt Nachwuchs wollen würde…
Falls falls sich jemand diesbezüglich auskennt wäre ich sehr dankbar.
2 Antworten
Hallo
Hier hier ich kenn mich aus 😄.
Bitte im Interesse deines Fisches nicht machen.
Die Zuchtformen des Betta splendens mit Ausnahme der friedlicheren Aliens kann man zwar im Prinzip auch in der Gruppe halten- aber dafür braucht man ein sehr langes Aquarium.
Bei den Züchtern in Asien läuft das ganze aber anders und da das keine naturbelassenen Fische sind sollte man sich daran orientieren. Die dauerhafte Haltung von Paaren oder 1/2 ist sehr riskant. Die Fische werden entweder einzeln gehalten oder in überbesetzten Weibchengruppen mit vielen, vielen Tieren. Also so 30+.
Zur Zucht wird extra angesetzt. Das Weibchen wird nach der Eiablage herausgenommen.
Zur Zucht benötigt man wegen der hohen Aggressivität der Männchen zahlreiche einzelne Behälter zur getrennten Aufzucht der Jungmännchen. Im Winter geht das eigentlich nur mit einem Regal von 8/12 l Becken, oder einem extra beheizten Raum (äh...danke Putin!) auch in kleineren techniklosen Gefäßen, da die Aufzuchttemperatur deutlich ü 20 Grad sein sollte. Im Sommer, also wenn man im Mai/Juni ein Paar ansetzt, kann man es sich leichter machen. Oder man guckt nur was so neben dem Männchen ohne viel Extrafutterversuche durchkommt und wettet auf wenige überlebende Jungfische.
In einem Becken Tiere vermehren und gemeinsam aufziehen sollte man mit den Betta Wildformen machen. Hier ist es am stressfreisten mit Betta imbellis wenn man im splendens-Formenkreis bleiben will, es gibt aber noch ganz viele andere Arten.
Die Dauerhaltung eines splendens-Zuchtfisches sollte bei kleineren Becken Einzelhaltung ohne Beifische sein. Das Becken darf dabei auch richtig klein sein, 12 l ist kein Problem. Wichtiger als Beckengröße sind Futter (Lebendfutter gehört bei allen Bettas zum Futterplan dazu) und Einrichtung (Deckung von oben durch relativ großblättrige Pflanzen/ Schwimmpflanzen/ Zimmerpflanzenwurzeln/ Anubias/ Javafarn/ Ceratopteris beim splendens-Formenkreis)
Daher- wenn du unternehmungslustig bist wäre es vielleicht keine schlechte Idee dem Männchen ein eigenes 12-25 l Becken zu kaufen und mit dem größeren Aquarium etwas anderes anzustellen, was einfacher in nur einem Becken zu vermehren ist. Oder mach das mit den Zuchtformen vermehren- aber dann für das oder die Weibchen je ein extra 12l für die Dauerhaltung. Das Verpaaren ist eine extra Sache, die macht man in einem Zuchtbecken oder im Männchenbecken nach einer Gewöhnungsphase wo das Weibchen abgetrennt im Becken ist (Glas/Becher/Trennscheibe). Und das ist sehr sensibel. Es kann auch in die Hose gehen.
Wenn du keinen Nachwuchs willst, dann hol dir einfach keine Weibchen.
Kampffische sind sehr territoriale Tiere. Nicht parungsbereite Weibchen werden vom Männchen nicht in seinem Revier geduldet. Und die Weibchen bekämpfen sich auch gegenseitig. Da braucht man schon ein großes Aquarium dass sie sich aus dem Weg gehen können.
Ohne zutun überleben in Aquarium kaum junge Kapffische. Die müsste man in einem Extrabecken und mit entsprechenden Futter groß ziehen.