War das Christentum zu seinem Beginn auch so aggressiv?
Ich kenn zwar nicht die genauen Umstände, bezüglich der einzelnen Punkte, aber wirklich friedlich sieht das nach meiner Meinung nach nicht aus. Waren die Anhänger Jesus auch so radikal?
9 Antworten
Der christliche Glauben breitete sich über 300 Jahre lang völlig friedlich aus, obwohl die Christen machtlos, unterdrückt und verfolgt waren.
Erst mit der Übernahme des Christentums als Staatsreligion durch Kaiser Konstantin wurden auch Mächtige zu "Christen". Dies stellte ein Dilemma dar, weil der christliche Glauben keineswegs weltliche Macht oder Machtausübung zum Ziel hat.
Ob die Kriege und die Staatsgewalt der "christlichen" Herrscher aus Machtgründen oder religiösen Gründen bzw. Vorwänden geführt bzw. ausgeübt worden sind, kann man sich im Einzelnen anschauen.
Die gewaltsame Christianisierung der Sachsen durch Karl den Großen und ca. ein Jahrhundert später die Christianisierung der Slawen durch die Sachsen werden oft als abschreckende Beispiele genannt. Dennoch dürfte die Erweiterung der Macht- und Einflusssphäre sowie verlockende Beute keine geringe Rolle gespielt haben.
Interessant ist die friedliche Übernahme des christlichen Glaubens durch die Nordmänner, wodurch die gewaltsame Wikingerzeit zum Ende kam.
Der 1. Kreuzzug nach Jerusalem hatte Ursachen - siehe oben. Ihr ging die islamische Eroberung des gesamten Nahen Ostens voraus. Pilgerer wurden massakriert, Pilgerrouten versperrt, sämtliche Kirchen zerstört, brutalste Strafen an Christen für "Blasphemie" vollzogen. Für die Kreuzzüge finden sich dennoch keine Legitimationen im Wort Gottes, dem Neuen Testament. Gewalt - egal wie begründet - blieb immer Sünde im christlichen Glauben.
Der 30-jährige Krieg begann mit einem Streit zwischen Katholiken und Protestanten in Böhmen und entwickelte sich zu einem europaweiten Machtpoker: Der katholische Franzosenkönig unterstützte den protestantischen Schwedenkönig gegen den katholischen deutschen Kaiser. 1648 wurde ein Frieden zwischen den Mächtigen der verschiedenen christlichen Konfessionen geschlossen, der bis ins 19. Jahrhundert gültig blieb.
Im Islam bekämpfen sich heute noch die gegensätzlichen Glaubensströmungen, da jede Gewalt "legitim" wird, wenn man den Gegner als "ungläubig" diffamiert.
Das ist nicht exemplarisch, denn eigentlich ging und geht es hier um die Behauptung der nativen Iren (katholisch) gegen die Nachkommen Zugewanderter aus Großbritannien (protestantisch). Die Iren haben ihre Republik nur durch gewaltsame Freiheitsbestrebungen durchsetzen können - nicht jedoch in Nordirland, wo dann der sehr traurige, bürgerkriegsähnliche Nordirlandkonflikt weiter ging.
Mit einem religiösen Konflikt hatte das sehr wenig zu tun. Es ging um nationale Identität.
Ja sicher, aber das sind dann doch sehr vereinzelte. Und ich bin mir nicht mal sicher ob der Glaube da nicht nur vorgeschoben wurde. Aber ja in ordung war das so auch nicht.
Mit der Bibel kannst du keinen Terror rechtfertigen mit dem Koran schon über 120 Kampf und Tötungsbefehle davon 27 direkte Tötungsbefehle. Wer den Koran ernst nimmt wird automatisch radikalisiert nicht umsonst gibt es über 50 Terrorgruppen und man braucht sich nur die Länder anschauen wo der politische Islam regiert und wer aus diesen Ländern hier sein Unwesen treibt .
Brauchst du nur googeln. Den Koran kann man auch lesen steht alles so drin und das man arabisch nicht übersetzen kann ist der größte Schwachsinn. Die Mehrheit der Muslime sind keine Araber . Klinkonisch kann man auch übersetzen.
Gewalt - egal wie begründet - blieb immer Sünde im christlichen Glauben.
- Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.
- Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden.
- Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden.
Da kennt einer die Bibel aber schlecht
Das sind Stellen aus dem alten Testament. Jesus starb für uns am Kreuz (daher der Name "Opferlamm"), somit müssen wir keine Opfer darbringen bzw nicht irgendwen oder irgendwas töten.
Ergänzung: Zumal es im neue Testament ja auch heißt "Wer freie Sünde ist, werfe den ersten Stein".
Nein, MeisterShiva, da liegst leider Du verkehrt. Christen leben unter dem Neuen Bund = Neues Testament. Du wirst dort keine Gewaltlegitimation finden.
Dass dennoch Gewalt geschah, dass dennoch nach Legitimation dafür krampfhaft gesucht wurde, ist nicht zu bestreiten.
Doch die Kernaussage des NT, dass was Gott sich von uns wünscht, in einem Wort: Liebe.
blieb immer Sünde im christlichen Glauben.
Der christliche Glaube exsistierte schon vor dem NT, ergo falsch
Dass dennoch Gewalt geschah, dass dennoch nach Legitimation dafür krampfhaft gesucht wurde, ist nicht zu bestreiten.
Dann stimmt das: "blieb immer eine Sünde", nicht
Der christliche Glaube exsistierte schon vor dem NT,
Da irrst Du Dich aber gewaltig - entweder weißt Du es nicht besser oder Du beabsichtigst, den christlichen Glauben zu verleumden.
Ich zitiere irgendeine Christenseite:
Um 140 n. Chr. liegen alle Schriften des späteren Neuen Testaments vor. Aber eine allseits anerkannte Auswahl, ein fester Kanon gar, existiert noch nicht – ebensowenig wie ein einheitliches Christentum.
Im Umkehrschluss existierte ein Christentum, legentlich kein einheitliches
Es gibt keinen der frei von Sünde ist. Auch du bist es nicht. Zwischen frei von Sünde sein und Sünden für sich nicht als Sünden zu sehen/zu bezeichnen, liegt ein bedeutsamer Unterschied.
Dir fehlt maximale Erkenntnis. Möge Gott dir gnädig sein.
Neues Testament - ein Wort, zwei Bedeutungen: Ich spreche von dem Neuen Testament im Sinne des Neuen Bundes. Dieser besteht seit dem Kreuztod Jesu. Das "Neue Testament" im Sinne von Zusammenstellung der Texte, die bereits ab 50 n. Chr. niedergeschrieben worden sind, das meinte ich in diesem Moment nicht.
Es geht darum, dass Du fälschlich die Gewaltdarstellungen im Alten Testament, unter dem Alten Bund Gottes mit den Israeliten, mit dem christlichen Glauben verwechselt hast.
Dir fehlt maximale Erkenntnis
Und dir jegliche
Möge Gott dir gnädig sein
Hail Satan...ist zumindest cooler
mit dem christlichen Glauben verwechselt hast.
JC sagt höchstpersönlich, er wolle die alten Regeln nicht aufheben. Ergo gelten die noch
das meinte ich in diesem Moment nicht.
Dein Problem. Faktisch ist es trotzdem falsch
Du irrst Dich leider schon wieder: Jesus Christus war der einzige Mensch, der das Gesetz des Alten Bundes vollständig erfüllte.
"Ich bin nicht gekommen aufzuheben, sondern zu erfüllen."
Der Alte Bund wurde durch Jesus Christus erfüllt und der Neue Bund - wie angekündigt von Prophet Jeremia - mit seinem Blut besiegelt.
Das Mosaische Gesetz ist für Christen nicht bindend. Paulus hat das ausgiebig erklärt.
Ich habe jetzt reichlich Zeit in die Korrektur Deiner Fehlannahmen investiert. Bitte belese Dich doch erst einmal, bevor Du wild darauf los kommentierst! Es wird sich lohnen.
Der christliche Glaube exsistierte schon vor dem NT, ergo falsch
Das NT deckt aber - besonders mit den Evangelien und der direkt anschließenden Apostelgeschichte - schon frühen die Anfänge des christlichen Glaubens ab. Ergo kann auch gesagt werden, was von Anfang an christliche Lehre war.
Dass dennoch Gewalt geschah, dass dennoch nach Legitimation dafür krampfhaft gesucht wurde, ist nicht zu bestreiten.
Dann stimmt das: "blieb immer eine Sünde", nicht
Es geht darum, was biblisch gesehen Sünde ist, nicht was sogenannte "Christen" später als Sünde sahen.
Bin frei von Sünde
Warst du als Kind schonmal deinen Elternungehorsam oder respektlos ihnen gegenüber? - Dann bist du nicht frei von Sünde.
Um 140 n. Chr. liegen alle Schriften des späteren Neuen Testaments vor. Aber eine allseits anerkannte Auswahl, ein fester Kanon gar, existiert noch nicht – ebensowenig wie ein einheitliches Christentum.
Das letzte biblische Buch wurde schon 94-96 n. Chr. geschrieben. (Zur Datierung der Offenbarung hier auf Seite 1433)
Es stimmt aber, dass sich der heutige Kanon erst mit der Zeit durchgesetzt hat. (aufgrund fester Kriterien immer mehr allgemein anerkannt, nicht auf einmal durch einige Kirchenmänner festgelegt)
Das hat aber nicht so lang gedauert, weil man sich nicht hätte einigen können, sondern weil die ersten Christen mit Verfolgung, Irrlehren, u.ä einfach andere Probleme hatten. Die hatten schlicht keinen Kopf dafür sich schon früh einen festen Kanon zu überlegen.
367 n. Chr. listet Athanasius von Alexandria erstmals den heutigen Kanon in seinem 39. Osterbrief auf.
Wenn du also die Aussage, dass die christliche Lehre Gewalt nie gerechtfertigt hat, widerlegen willst, müsstest du nachweisen, dass vor 367 n. Chr. zeitweise eine andere Schrift als göttlich inspiriert genutzt wurde, die Gewalt rechtfertigt.
Ansonsten stimmt die Aussage von AdamundEvi.
Zum Kanon des NT: https://www.youtube.com/watch?v=a4RFgVIijSc
Das ist aus dem alten Testament und wird nicht praktiziert. Darum geht es doch der Koran beinhaltet direkte Tötungsbefehle und sie werden ausgeführt. Seid ihr blind seht ihr nicht was hier passiert? Kalifat Staat ist doch super
Natürlich haben sowohl Christentum als auch Islam jeweils ihre sehr eigene unheilvolle Geschichte mit dem Thema »Gewalt«. Aber das Problem an sich ist deutlich älter und vor allem auch nicht auf die drei abrahamitischen Religionen oder auch jnur den Monotheismus beschränkt. Nachstehend also paar handverlesene Anregungen… Nur für den Fall, dass sich tatsächlich jemand fundiert und ernsthaft lesend mit dem Problem beschäftigen und auseinandersetzen möchte; der letzte Titel ist nicht auf Christentum oder Islam eingeschränkt, sondern ein breiter angelegter:
1 ‒ Gerd ALTHOFF: »Selig sind, die Verfolgung ausüben«. Päpste und Gewalt im Hochmittelalter. Darmstadt: Theiss 2013
ISBN: 978-3-8062-2751-2
2 ‒ Arnold ANGENENDT: Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert. Münster: Aschendorff 52012
ISBN: 978-3-402-00215-5
3 ‒ Eugen DREWERMANN: Der Krieg und das Christentum. Regensburg: Fr. Pustet 31991
ISBN: 978-3-7917-0759-4
4 ‒ Murat KAYMAN: Wo der Weg zur Gewalt beginnt. Muslimische Vorstellungen von Überlegenheit, ihre Wirkung auf Extremismus und Terror und was wir dagegen tun können. München: riva 2021
ISBN: 978-3-7423-1802-2
5 ‒ Hamideh MOGHAGHEGHI ‒ Klaus von STOSCH (Hgg.): Gewalt in den heiligen Schriften von Islam und Christentum. Paderborn: Schöningh 2014
ISBN: 978-3-506-77281-7
6 ‒ Reinhard Möller (Hg.): Islamismus und terroristische Gewalt. Baden-Baden: Ergon 2023
ISBN: 978-3-98740-096-4
7 ‒ Heinz-Günther STOBBE: Religion, Gewalt und Krieg. Eine Einführung. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer 2010
ISBN: 978-3-17-021372-2
NACHTRAG:
8 ‒ Ulrich BECK: Der eigene Gott. Von der Friedensfähigkeit und dem Gewaltpotential der Religionen. Frankfurt am Main: Verlag der Weltreligionen 2008.
ISBN: 978-3-458-71003-5
Erkenntnisreiche Lektüre ‒
Achim
Katholizismus ist kein Christentum. Katholizismus hat nichts mit der Bibel zu tun. Der Katholizismus ist dem Islam sehr verwandt. Keiner kann die Bibel und schon gar nicht das Evangelium für Gewalt und Terror hernehmen. Man braucht nur die Biografie von Mohammed und Jesus vergleichen dann weiß man wer von GOTT gesandt wurde. Komplettes Gegenteil
Es fängt bei Mohammed schon an:
Bitte draufklicken.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Expansion
Jesus führte nie Kriege. Jedoch waren Christen teilweise auch brutal. Nur gibt es im Christentum keine Jihad-Doktrin:
„Jihad“ bedeutet wörtlich „Bemühung“ oder „Anstrengung“. Die islamische Tradition kennt den „kleinen Jihad“ und den „großen Jihad“.
- Der „große Jihad“ ist friedlich. Er bezeichnet das individuelle Bemühen um das richtige religiöse Verhalten gegenüber Gott und den Mitmenschen.
- Der „kleine Jihad“ ist kriegerisch. Er wird auch als „militanter Jihad“ bezeichnet. Er beschreibt den gewalttätigen Kampf zur Verteidigung bzw. Ausweitung des Herrschaftsgebiets des Islam.
Quelle: Islamismus: Entstehung und Erscheinungsformen, Bundesamt für Verfassungsschutz, S. 17
Man berief sich insbesondere auf Sure 9,29:
Bitte draufklicken.
Das war leider nicht so meine Frage.. Ein kurzer Ausschnitt ab wann das aggressive missionieren etc angefangen hat - wäre schon cool gewesen.
Schau hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Christianisierung#Geschichte_der_Christianisierung
Die Kreuzzüge waren von der lateinischen Kirche sanktionierte, strategisch, religiös und wirtschaftlich motivierte Kriege zwischen 1095/99 und dem 13. Jahrhundert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug#:~:text=Die%20Kreuzz%C3%BCge%20waren%20von%20der,Jahrhundert.
Zu seinem Beginn nicht.
Aber als es Staatsreligion wurde, ja!. Also seit Konstantin. Das ist bei allen Ideologien so, die glauben, sie haben die Wahrheit gepachtet und müssten andere Leute überzeugen, auch mit Gewalt,
Karl der Große hat mal 4000 (Nieder-)Sachen köpfen lassen, Männer, Frauen und Kinder. Er ist heilig gesprochen worden.
Waren die Anhänger Jesus auch so radikal?
Sie waren anders radikal.
Die ersten 3 Jahrhunderte waren davon geprägt dass Christen dazu bereit waren für ihren Glauben ihr Leben zu opfern und von Staaten und Obrigkeiten dafür hingerichtet zu werden.
Nun, leider haben es bis ins 20. Jahrhundert nicht mal Christen geschafft völlig friedlich miteinander zu leben. So haben sich selbst in unserem Jahrhundert noch katholische und evangelische Christen die Köpfe eingeschlagen. Aus den Medien sicher aus Nordirland noch gut bekannt.