Warum wird Lehrern mehr geglaubt als Schülern wenn die Schüler von Lehrern gemobbt werden?

4 Antworten

Wenn das deine Erfahrung ist, so ist das nicht gut. Du solltest dir einen anderen Lehrer suchen, dem du von deinem Problem erzählst. Vielleicht kannst du eine Liste machen, mit Dingen, die du ansprechen möchtest. Die Liste hilft dir, dein Gespräch zu strukturieren und nichts zu vergessen. Das macht gleichzeitig einen guten Eindruck auf den Lehrer, mit dem du das Gespräch führst und schafft vertrauen. Es zeigt, dass dein Anliegen wichtig ist und dass du dir im Vorfeld Gedanken gemacht hast, wie du mit der Situation umgehen willst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weil das angebliche Mobbing von Lehrern sich meist als haltloser Vorwurf heraus stellt. Kritik, Verbesserungsvorschläge, Zurechtweisungen, pädagogische Maßnahmen u.ä. sind kein Mobbing.

Natürlich gibt es Fälle, in denen Lehrer mobben, nur sind diese sehr selten und haben dienstrechtliche Konsequenzen.

Das ist heute aber schon ganz anders als zu meiner Zeit, wo "der Herr Lehrer" eine Art Heiliger war und nahezu alle Eltern der Meinung waren, der Lehrer sitze immer am längeren Hebel und habe automatisch immer Recht, schon allein, weil er studiert hat und ja auch gesellschaftlich so anerkannt ist. Wer sich beklagt hat, unfair behandelt worden zu sein, bekam damals erst recht daheim vom Vater eine auf die Backe oder von der Mutter eine mit dem Teppichklopfer gescheuert nach dem Motto, du hast dem armen Herrn Lehrer wahrscheinlich auch Unrecht getan und sollst dich was schämen und jetzt erst mal beten. So war das in meiner Heimat, so und nicht anders.

Allgemein ist es oft so, dass viele Erwachsene sich(obwohl das genaue Gegenteil behauptet wird ... klaaaar, Kinder sind unsere Zukunft^^ wie nett) den Kindern für überlegen halten ("ich bin viel älter als du und du musst Respekt vor mir haben, und außerdem, du musst noch soooo viel lernen, Bürschle") und das voll ausspielen, indem sie Kinder und ihre Anliegen abwiegeln, ins Lächerliche ziehen, süffisante Kommentare einwerfen, alles hinterfragen oder als Unsinn abtun - das spielt da sicher auch mit rein.

Ein Umdenken erfolgte etwa in den 2000ern, als die Gesellschaft mit Mobbing öfters zu tun hatte und eine andere Generation nach und nach die Macht übernahm, die andere Ansichten verfolgte als die Älteren. Ausreißer mag es immer noch geben - und ja, es gibt immer noch Lehrer, die ihre Schüler quälen, auch wenn es weniger sind als damals und die meisten Lehrer wissen, wie angreifbar sie sind, wenn so was rauskommt und dass Lehrer bei weitem nicht mehr so angesehen sind wie vor drei oder vier Jahrzehnten, sondern mehr eine Art Prügelknabe der Nation (das gerade wegen solcher Vorfälle).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weil (in den allermeisten Fällen) Lehrer eher in der Lage sind, sachlich, objektiv und mit professioneller Distanz zum Konflikt darüber zu berichten. Zudem kennt man seine Kollegen/Mitarbeiter ziemlich gut. Schüler sind eher (natürlich nicht alle) dazu geneigt, Tatsachen zu verdrehen oder zu dramatisieren, zu übertreiben oder zu ihren Gunsten auszulegen.