Wie läuft es mit den Rechten bei einer Buchübersetztung?

2 Antworten

Es gibt neben den bekannten Buchmessen in Leipzig und Frankfurt auch noch Buchmessen extra für Verlage und Agenten. Wenn ein Verlag Interesse an einem Manuskript hat, bekundet er es und mit dem Originalverlag wird eine Lizenz ausgehandelt. Wenn mehrere Verlage Interesse an einem Manuskript haben, wird die Lizenz versteigert (wie bei Harry Potter).

Du als Privatperson, wirst mit großer Wahrscheinlichkeit keine Rechte an einer Übersetzung bekommen, da du keinen Verlag hast. Um die Rechte an einem Manuskript zu bekommen, musst du schon einige tausend Euro in die Hand nehmen (die Rechte für Harry Potter and the Philosopher's Stone, ging 1997 für 105.000 Dollar an Scholastic). Aber wie gesagt, ohne Verlag wird das nichts und die Verlage die es gibt, kümmern sich selbst darum.


SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 20:35

Die Bücher auf die ich es absehe sind halt, wie gesagt, auf dem deutschen Markt unbekannt. Wir reden hier von einer Spanne von wirklich hervorragenden US-SelfPub Autoren und Büchern (mit Verlag) die zwar wirklich gut sind, aber eben keine Weltweiten Verkaufsschlager waren. Ich möchte die genauen Titel hier nicht nennen, aber sie sind nicht so bekannt, dass man sie mit J. K. Rowling vergleichen kann. Die Frau hat in nur 3 Jahren mit diesen Büchern Millionen verdient. Das sind insofern Nationale Klassiker die jeder kennt, das ist nicht mit dem zu vergleichen wovon ich rede.

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shinyuke  14.05.2024, 20:40
@SamyR

Bedenke bitte, dass Rowling 1997 auch unbekannt war. Sie wurde erst bekannt, als Scholastic die amerikanischen Rechte an Harry Potter bekam. Aber wie ich schon sagte, ohne, dass du einen Verlag hast, wirst du als Privatperson keine Lizenz zum Übersetzen der Texte bekommen. Ich meine, was willst du den Autoren bieten, wenn du keine Reichweite und keinen Namen in der Verlagswelt hast? Vielleicht wurden die Texte auch zu Recht nicht auf dem deutschen Markt veröffentlicht, weil es hier bereits zu Haus ähnliche Bücher gibt.

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SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 20:46
@shinyuke

Versteh mich nicht falsch ich will nicht diskutieren, ich bin dankbar für die Antworten, nur möchte ich verstehen. Ich habe sie ja gelesen. Ich weiß das es Verlage gibt die genau nach solchen Romanen suchen und auch das welche dabei sind die eben gut hier auf den Markt passen würden. Ich liebe Bücher und beschäftige mich wirklich viel damit. Und wenn ich mir angucke welche Bücher erst kürzlich übersetzt wurden/noch kommen werden, dann weiß ich das es nur eine Frage der Zeit ist bis diese dran sind. Die Frage ist nur bin ich ein Teil davon, oder nicht? Die Frage bei mir lautet also nicht „ob?“ sondern „wie?“ Übersetzte ich, sende es ein wie ein normales Manuskript und schreibe dazu dass es übersetzt wurde und lasse das die Verlage ‚unter sich‘ verhandeln, oder muss ich die Rechte kaufen und es dann den Verlagen anbieten.

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shinyuke  14.05.2024, 20:57
@SamyR

Es mag sein, dass die Bücher auf den Markt passen würden und später vielleicht doch übersetzt werden, doch Verlage planen ihre Programme Jahre im Voraus. Da gibt es keinen selten Spielraum für spontane Bücher. Niemand kann vorhersehen, was dann im Trend liegt und ob es die besagten unübersetzten Bücher sind. Du als Privatperson wirst die Übersetzungsrechte nicht bekommen, weil du keinen Verlag im Rücken hast, der garantiert, dass das Buch auch tatsächlich auf den Markt kommt. Wenn du wirklich übersetzen möchtest, dann studiere Englisch mit dem Schwerpunkt auf Übersetzung und biete deine Dienste später Verlage an. Aber auch das hat den Nachteil, dass es zu viele Englisch-Übersetzer gibt und man da eher in der Masse untergeht. Außer du übersetzt Titel aus dem Brasilianischen oder Japanischen oder einer anderen "exotischen" Sprache.

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SamyR 
Fragesteller
 14.05.2024, 21:08
@shinyuke

So nett das auch gemeint ist, es beantwortet meine Frage nicht im geringsten. Du sagst ich habe keinen Verlag im Rücken, aber das wäre ja quasi Variante 1 es dem Verlag anbieten und erst danach (mit Zusage) die Rechte holen. Also bitte. Bitte. Beantworte einfach meine Frage: sollte ich zuerst Anfragen oder zuerst (versuchen) zu kaufen? Wenn du mir darauf nicht antworten willst, okay. Aber was bringt das? Im Endeffekt klingt es für mich, als würdest du sagen lass es sein versuch es garnicht erst. Und das war nicht gefragt. Ganz zu schweigen davon das ich es so oder so probieren werde. Denn Probieren geht bekanntlich über Studieren.

Und einfach um drauf einzugehen: ich bin momentan dabei ca 8 Sprachen zu lernen, Tendenz steigend (wir reden hier von einem Ziel von ca 40 Sprachen, mindestens so gut das man sich normal unterhalten kann, braucht halt nur seine Zeit und kein Studium). Ja unter anderem auch Japanisch, aber mit irgendetwas muss man ja anfangen. Diese „exotischen“ Sprachen sind für mich keine Herausforderung oder so, ich wollte nur mit dem beginnen, was ich bereits fast fließend beherrsche.

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shinyuke  14.05.2024, 21:21
@SamyR

Wie ich schon sagte, die Verlage haben ihre Leute, die auf Fachbesuchermessen sich die Manuskripte anschauen und bei Interesse, die Lizenz einkaufen. Wenn du dem Autor, der hier noch nicht auf Deutsch übersetzt wurde, anschreibst und fragst, ob du die Lizenz an seinem Manuskript kaufen kannst, wird er dich fragen, bei welchem Verlag das Buch erscheinen wird. Da du aber keinen Verlag nennen kannst, der hinter dir steht, wird aus deinem Vorhaben nichts werden. Und wie ich oben schon sagte, planen Verlage ihre Programme Jahre im Voraus. Die Novitäten-Plätze sind also begrenzt.

Und um als Übersetzer tätig zu sein, ist ein Studium notwendig. Außer die Sprache, aus der du übersetzen möchtest, ist deine Muttersprache.

Lass es sein, du wirst damit keinen Erfolg haben. Egal welche Variante du wählst.

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SamyR 
Fragesteller
 15.05.2024, 06:57
@shinyuke

Tatsächlich weiß ich schon genau bei welchem Verlag ich möchte das es erscheint und mit dem vom Verlag gegebenen Vorraussetzungen bin ich mir schon fast sicher, dass es funktioniert. Ich sagte bereits das ich es zum Mindest versuchen werde, komm damit klar oder halt nicht, nicht mein Problem, aber es ist echt krass wie du versucht Leuten ihre Träume auszureden. Was hast du denn bitte schlechtes davon, wenn ich es versuche? Mehr als ein „Nein, danke für ihr Interesse“ kann nicht kommen. Ich kann also entweder bei null bleiben, oder aber gewinnen, eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Und nein man braucht nicht für alles ein Studium. Erfahrung zählt auch. Ist doch schön wenn ich englisch in Deutschland studiere, oder aber ich lebe für ein paar Monate dort (zB Work & Travel) dann kann ich die Sprache auch. Selbst wenn man es studiert hilft es nicht, weil man Dinge wie zB den Slang der in den Büchern verwendet wird dort nicht lernt, das lernt man Vorort. Und soo weit im Voraus können Verlage garnicht planen. Wenn man als Mensch weiß was man morgen in einer Woche zum Abendessen haben möchte ist das schon gut. Aber sie wissen nicht welche Manuskripte wann kommen. Klar, sie können bestehenden Autoren Deadlines setzten, oder nach speziellen Genres fragen, aber das wars auch schon.

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shinyuke  15.05.2024, 09:38
@SamyR

Mich würde mal interessieren, wie alt du bist. Ich arbeite seit fast zehn Jahren im Buchhandel und habe dementsprechend mit Verlagsvertreter zu tun. Daher kann ich dir mit Bestimmtheit sagen, dass die Programme der Verlage um Jahre vorher geplant sind. Da gibt es nur noch wenige freie Stellen, für Neuerscheinungen, die offen gehalten werden - und das auch nur für Autoren, die bekannt sind.

Wenn du Nachts besser schlafen kannst, versuche es. Aber ich sage dir gleich, dass das vertane Zeit und Liebesmüh ist. Ich rede dir überhaupt nichts aus. Ich sage dir nur, dass dein Vorhaben sehr unwahrscheinlich fruchten wird. Eben weil die Verlage ihre Leute haben, die sich um die Neuerscheinungen kümmern. Die Verlage haben kaum bis gar keine Zeit, sich auch noch um Leserwünsche zu kümmern.

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Bei sowas haben zig Leute Rechte und Anspruch auf Bezahlung. Der Ursprüngliche Verlag, der Autor, ggf dessen Agent. Alle wollen dann auch was von dem Kuchen abhaben und ihre Tantiemen kassieren.

Dir wird unterm Strich pro verkauften Buch nur ein minimaler Bruchteil bleiben.

Die Klärung der Rechte kann sich dann auch über Jahre hinweg ziehe.