Hallo MonaLisa,

gesteigerter Appetit kann ein Symptom der Depression sein. Hast du das schon mal mit deinem Psychiater besprochen? Ich nehme an, durch den Psychiater erhältst du Medikamente. Auch diese können appetitanregend wirken. Wird das denn zusätzlich noch durch eine Psychotherapie begleitet? Falls ja, dann solltest du es auch dort ansprechen oder überlegen, ob das zur Behandlung der Depression und auch deinem Umgang mit Essen nicht ein nächster Schritt wäre.

Grüße, Sabine

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Hallo,

ich würde dir eine Ernährungsberatung empfehlen, um rauszufinden was dein Körper braucht, welche Lebensmittel du dafür brauchst und wie du langfristig bei einer normalen, ungezwungenen Ernährung bleiben kannst.

Du kannst es z.B. mal hier versuchen: https://www.therateam.info/therapie-beratung/ernaehrungstherapie/online-ernaehrungstherapie/

Grüße, Sabine

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Hallo,

je nach Situation ist der beste Weg eine Form von Therapie. Das kann in einer Klinik, einer Tagesklinik, einer therapeutischen Wohngruppe oder auch ambulant sein. Der richtige Ort hängt unter anderem vom Gewicht ab. Im starken Untergewicht ist eine ambulante Therapie kaum möglich, sondern man würde z.B. erst mal in einer Klinik starten und versuchen das Gewicht zu steigern. Normalgewicht ist hier an sich schon das Ziel, wobei individuelle Faktoren schon berücksichtigt werden. Häufig ist es auch so, dass das Gewicht, das Patientinnen gerade noch als erträglich empfinden noch deutlich unter dem empfohlenen Gewicht liegt. Das ist dann ein erstes Behandlungsziel da gemeinsam hin zu kommen.

Hat das weiter geholfen? Grüße, Sabine

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Hallo,

das hängt ein Bisschen davon ab wen du mit jemandem meinst. Eine Fachperson würde mit dir deine Gedanken, Gefühle und dein Verhalten durchsprechen und dann (vereinfacht gesagt) anhand von Symptomlisten und ihrer klinischen Einschätzung zu einer Einschätzung kommen.

Da Essstörungen vielschichtig und vielgesichtig sind, kann es für Laien manchmal schwierig sein. Denn wir haben häufig nun mal das Bild einer knochendürren Magersüchtigen vor Augen, wenn wir an eine Essstörung denken. Gleichzeitig sollten Menschen aus deinem Umfeld dir zuhören, wenn du ihnen beschreibt was in dir vorgeht oder wie du dich verhältst. Leider ist es manchmal einfacher eine Wahrheit wegzudrücken, als sich mit ihr auseinanderzusetzen.

Wenn du nach jemandem mit einem offenen Ohr schauen möchtest, der nicht urteilt und dich auch nicht abweist, dann schau mal hier rein: https://www.bundesfachverbandessstoerungen.de/service/links-downloads.php

Grüße, Sabine

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Hallo,

das ist jetzt ein Bisschen schwierig zu beantworten, so ganz ohne Kontext, da es ja nicht nur eine Essstörung gibt. Grob gesagt ist allen Essstörungen gemeinsam, dass man sich über ein normales Maß hinaus mit Essen beschäftigt und einen Umgang mit Essen hat, der nicht mehr nur mit Nahrungsaufnahme oder auch Genuss zu tun hat, sondern mindestens eine weitere Funktion hat. Das können unterschiedliche Dinge sein, wie z.B. Emotionsregulation, Umgang mit Frust, Stress oder Konflikten, Regelung von Beziehungen, ... Es gibt Formen von Essstörungen bei denen auf Essen verzichtet wird und bei anderen kommt es zu Essanfällen.

Solltest du dir unsicher sein, dann kannst du dich an verschiedenen Stellen kostenlos und anonym beraten lassen und einfach mal mit jemandem drüber reden, um dich ein Bisschen zu sortieren. Für einen Überblick, schau mal hier rein: https://www.bundesfachverbandessstoerungen.de/service/links-downloads.php

Grüße, Sabine

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Hallo Sarahdia,

wenn ich das richtig verstanden habe, dann bist du schon wegen eines anderen Themas in Therapie. Sollte das der Fall sein, dann würde ich dich bitten das mit ihm/ihr zu besprechen. Das sind wichtige Infos, die den Therapieverlauf beeinflussen können und gemeinsam könnt ihr rausfinden was es mit diesen Essattacken auf sich hat.

Grüße, Sabine

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Hallo,

diese Personengruppe taucht tatsächlich kaum bei uns auf, was aber nicht heißt, dass hier nicht trotzdem ein Problem vorliegt. Ein Punkt ist, dass es vor allem Männer betrifft und die sind lange nicht so auf dem "Essstörungs-Radar", ein anderer, dass es dafür noch keine schöne Kategorie gibt und auch kaum Bewusstsein.

Eine Daumenregel, um einschätzen zu können, ob oder wie problematisch das ganze ist, ist zu fragen, ob die Person Ausnahmen von ihrem Speiseplan zulassen kann, z.B. im Familienurlaub, auf einer Party oder so was.

Eine weitere Frage kann sein, ob es das Sozialleben einschränkt (siehe oben), ob man also nicht mehr mit freunden essen gehen kann weil der Speiseplan nicht auf der Karte steht.

Und zuletzt, ob einem persönliche Nachteile entstehen, weil man seinen Alltag nicht bewältigt bekommt. Z.B. weil Sport und Essen so viel Raum einnehmen, dass man mit der Arbeit nicht mehr hinkommt.

Es ist auf jeden Fall ein neues Gebiet, mit dem wir uns beschäftigen müssen. Grüße, Sabine

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Hallo,

ja, eventuell hängt das mit Pubertät und Wachstum zusammen. Falls du trotzdem unsicher bist, dann würde ich empfehlen mal mit einem Profi darüber zu sprechen. Ich kann dir die Ernährungsberatung bei TheraTeam empfehlen (https://www.therateam.info/terminbuchung/)

Grüße, Sabine

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Hallo Erdbeercooki,

das ist eine schwierige Situation, denn es ist sicher auch für dich belastend, und gleichzeitig möchtest du helfen. Vorweg schon mal: du hast keine Verpflichtung irgendetwas zu tun und pass bei allem gut auf dich auf. Es ist leider so, dass psychische Erkrankungen ganz schöne Energiesauger sind, auch für das Umfeld und deswegen ist es voll OK sich auch mal zurückzunehmen.

Wichtig ist, dass du keine Verantwortung für ihr Essen übernimmst. Sie hat Eltern, sie ist ggf. in Therapie und da gehört das hin, nicht in eure Freundschaft. Du bist mit ihr befreundet und nicht mit ihrer Essstörung. Die sollten in eurer Freundschaft keinen Platz haben. Also habt Spaß zusammen, macht Dinge die euch gut tun, also sei eine ganz normale Freundin.

Das ist jetzt nicht die mega Erkenntnis, aber vielleicht hilft es ja ein wenig. Grüße, Sabine

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Hallo Tomatenveteran,

der Punkt, den rotesand macht finde ich nicht unwesentlich. Es ist wichtig im Auge zu behalten wie es einem selber damit geht, ob man Kraft und Ressourcen hat und ob man sich dafür einlassen kann/will. Und man kann auch jederzeit entscheiden, dass es einem ab jetzt nicht mehr gut damit geht. Soviel vorweg.

Ein Punkt ist sicher wie nah du an der Person dran bist. Außerdem wie alt du bist: einem Erwachsenen würde ich vielleicht was anderes zumuten, als einer 12-Jährigen was Unterstützung angeht.

Ein Aspekt ist mit der Person in Kontakt zu bleiben ohne dabei die Essstörung zu unterstützen. Das ist schon ganz schön herausfordernd, denn im besten Fall gelingt es einem das Thema Essen aus der Beziehung rauszuhalten, also alles andere zu machen, außer über Essen reden, gemeinsam Kalorien zu zählen, die abgefahrenen Essensrituale, die manchmal entstehen mitzumachen, ...

Da häufig eine Selbstwertthematik vorliegt kann man überlegen was kann man gemeinsam tun, das den Selbstwert (abseits der Figur) stärkt. Gemeinsame Erlebnisse, zusammen lachen und feiern, in gewissem Umfang vielleicht auch Sport.

Man kann auch immer mal wieder ein Angebot machen gemeinsam Hilfe zu suchen, ohne dabei zu viel Druck aufzubauen.

Das waren jetzt nur ein paar Anregungen. Für mehr kannst du gerne auch mal hier rein schauen: https://www.anad.de/beratung/angehoerige/

Grüße, Sabine

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Hi,

erst mal, Hut ab, dass du es meldete, denn ich finde man hat auf jeden Fall das Recht seine Community hier so zu gestalten, dass sich jeder wohl fühlt, dass kein schädliches Verhalten dargestellt oder verherrlicht wird. Deswegen fällt meiner Antwort auch zweigeteilt aus, weil ich es wichtig finde hier zwischen der Person und der Essstörung zu unterscheiden. Die Essstörung hat hier nichts zu suchen und deswegen kann man das auch melden. Die Person kann man trotzdem ernst nehmen und ein Hilfsangebot machen. In dem Rahmen hier darf man sich aber nicht zu viel vornehmen was den Effekt angeht. Man kann beschreiben was man bei der anderen Person wahrnimmt, die eigene Sorge oder auch andere Gefühle ausdrücken und dann z.B. an weiterführende Stellen verweisen, die dann Hilfe anbieten können.

Vielleicht noch als zusätzlichen Gedanken: es ist hier auch gar nicht eure Aufgabe irgendjemanden "zu retten". Man kann einen Impuls geben oder auch Mal ein offenes Ohr leihen, aber es besteht keine Verantwortung für den anderen.

Vielleicht hat das ein Bisschen weitergeholfen. Grüße, Sabine

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Hi, das ist eine sehr gute Frage und ich finde sie hat zwei Seiten, denn einmal geht es um den einzelnen Menschen, dem man vielleicht helfen möchte und auf der anderen Seite geht es um die Community hier, also quasi wie ihr hier zusammenleben wollt.

Sollte also jemand eventuell Essgestörtes hier sein und einfach nur Fragen stellen, die nichts mit Essen, Gewicht, etc. zu tun haben und man hat den Eindruck der Person geht es nicht gut und man möchte helfen, dann darf man seine Beobachtungen beschreibend wiedergeben, seine Sorge ausdrücken und evtl. an Stellen verweisen, die helfen können. Mehr ist denke ich in dem Format hier nicht drin.

Sollte eine Person jedoch einen ungesunden Lebensstil verherrlichende darstellen, sich abfällig äußern, z.B. den eigenen abgemagerten Körper zur Schau stellen, ... dann denke ich, dass man als Community auch sagen kann, dass diese Dinge draußen bleiben sollen oder Antworten, die in eine solche Richtung gehen nicht hilfreich sind. Nach dem Motto du bist willkommen, aber deine Essstörung soll draußen bleiben.

Hilft das ein wenig weiter? Grüße, Sabine

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Hallo,

die Gründe sind sehr vielfältig und bei jedem ein Bisschen unterschiedlich. Es gibt genetisch-biologische Faktoren, persönliche, familiäre und auch gesellschaftliche. Man geht davon aus, dass das gestörte Essverhalten immer ein Lösungsversuch ist, um mit einem Problem umzugehen, für das man keine bessere oder andere Strategie im Repertoire hat. Häufig geht es dabei um Aspekte wie Emotionsregulation, Selbstwert, Konfliktlösung, teilweise auch Trauma, um nur ein paar zu nennen.

Reicht dir das als Antwort oder soll ich noch tiefer einsteigen? Grüße, Sabine

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Hallo Youareme,

das kommt ein Bisschen auf die Altersspanne an. Im Kindes- und frühen Jugendalter kommen die Betroffenen in der Regel durch oder mit ihren Eltern. Je älter die Patient*innen sind, desto häufiger kommen sie selbstbestimmt. Wir haben aber auch Eltern- und Geschwisterberatung, unabhängig davon, ob die/der Betroffene in Behandlung ist.

Die "klassischen" Essstörungen tauchen wohl am häufigsten auf, auch wenn die oft ineinander über gehen. Für die atypischen Formen besteht häufig noch weniger Bewusstsein oder es sind Essstörungen bei denen nicht alle Kriterien für eine Magersucht, Bulimie oder binge-eating erfüllt sind. Es ist auch sehr häufig so, dass noch mindestens eine weitere psychische Störung besteht.

Reicht dir das als Antwort? Sonst setzte ich gerne nochmal nach. Grüße, Sabine

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Hallo,

schwierige Frage. Also, eine Störung hat immer auch was mit Leiden oder Problemen in der Alltagsbewältigung zu tun. Oder bei der Essstörung auch körperlichen Problemen. Da wäre also schon mal die Frage, ob dir dein Essverhalten irgendwelche Probleme macht oder du darunter leidet.

Zweiter Aspekt ist die sog. Funktionalität. Erfüllt dein Essverhalten irgendeine Funktion für dich? Regelst du damit Stress, Gefühle, deine Beziehungen zu anderen Menschen, zieht du daraus einen Teil deines Selbstwerts, ...

Bei Essstörungen auch immer ganz wichtig: ist körperlich schon alles abgeklärt worden. In der Regel ist es ungewöhnlich mehrere Tage keinen Hunger zu haben. War das schon immer so? Hat das irgendwann angefangen, gab es dafür einen Auslöser?

Ein kritischer Punkt ist, dass du davon berichtet, dass du dann die Kontrolle beim Essen verlierst.

In jedem Fall wäre es, denke ich, mal eine gute Idee mit einem Fachmann/Fachfrau zu sprechen. Das kann z.B. die Hausärztin sein, eine Beratungsstelle oder auch eine Ernährungsberatung.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Grüße, Sabine

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Hallo,

danke für deine Frage. Bei der Modebranche ist es ähnlich wie bei sozialen Medien, sie erzeugen ein Bild, das nicht echt ist und das kaum erreichbar ist und führen dadurch schnell zu Selbstabwertung, geringem Selbstwert, etc. Sie propagieren ein Schönheitsideal, dass man nicht einfach so erreichen kann, sondern "für das man arbeiten muss". All das sind Aspekte in einem sehr komplexen Puzzle, aus dem sich die Essstörung zusammensetzt. Es ist aber in der Regel nicht der alleinige Auslöser oder Grund. Es hilft aber auch nicht.

Ich hoffe, das hat dir weitergeholfen. Grüße, Sabine

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Hello again,

Orthorexie läuft aktuell unter den atypischen Essstörungen, das ist eine Gruppe von auffälligem Essverhalten, die aber noch keine eigene Diagnose wie z.B. Magersucht darstellen.
Mir ist jetzt keine Literatur zu deiner ersten Frage bekannt und es ist bestimmt nicht so, dass jede Veganerin und jeder, der mal Intervallfasten ausprobiert gleich eine Essstörung hat oder in einer Essstörung landen muss. Allerdings zeigen all diese Trends eine sehr starke und teilweise auch identitätsstiftende Beschäftigung mit dem Essen und da darf man dann schon mal genauer hinschauen.
Eine Messlatte, die man manchmal anlegt ist, ob die Person ihr Ernährungsschema flexibel handhaben kann oder ob es den ganzen Alltag bestimmt. Eine weitere Frage, die man sich stellen kann ist, ob normale Sozialkontakte wie Essen gehen mit Freunden oder auf eine Party gehen möglich sind oder, ob die Angst, dass dort nicht das richtige Essen vorhanden ist zu Vermeidung führt. Und auch ganz wichtig: geht es dabei um eine Haltung (z.B. Veganismus) oder wird versucht über das Essen irgendwas anderes zu regulieren oder zu kontrollieren (dann sind wir eher wieder bei den Essstörungen).

Grüße, Sabine

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Hallo orangade,

der Hausarzt ist auf jeden Fall mal eine gute allgemeine Adresse. Es gibt auch einige Beratungsstellen, bei denen man sich anonym oder persönlich melden kann (online, telefonisch, persönlich), um sich einfach mal beraten zu lassen und zu schildern was so Sache ist. Je nachdem können die einen dann auch weitervermitteln (für eine Übersicht an Beratungsstellen: Links und Downloads - Bundes Fachverband Essstörungen (bundesfachverbandessstoerungen.de)). Sollte es um Kinder/Jugendliche gehen, kann man auch den schulpsychologischen Dienst oder den/die Schulpsychologen*in der Schule fragen. Erziehungsberatungsstellen könnten bei eigenen Kindern auch eine Anlaufstelle sein. Krankenkassen können auch unterstützen, z.B. auch dann falls es um eine Therapeutensuche geht. Man darf sich auch jederzeit gleich bei einer/einem ambulanten Therapeuten*in melden. Die haben sog. Sprechstunden-Sitzungen, in denen man erst mal schauen kann, ob eine Therapie das Richtige ist.

Viele Grüße, Sabine

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Hallo EinTeeneGirl,

ich finde es super, dass du ihr helfen willst, gleichzeitig nehme ich an, dass du selbst noch recht jung bist und, dass das damit eigentlich gar nicht deine Aufgabe ist, sondern eher die deiner Eltern.
Gleichzeitig will ich dich auch nicht im Regen stehen lassen, hier also meine Antwort:

Du kannst sie darin unterstützen, dass sie sich gut findet so wie sie ist, z.B. weil sie so toll tanzen kann oder ihr Körper wild toben kann, ... ihr Körper trägt sie durch den Tag und macht alles mit was er soll, deswegen ist er ein super Körper, nicht weil er besonders dünn ist. Ergibt das Sinn für dich?

Ganz wichtig: Essen sollte nicht kommentiert werden. Also keine Sprüche in die Richtung "du haust heute aber rein", "meinst du wirklich, du solltest das Eis auch noch essen?" und auch bei sich selbst auf solche Sprüche verzichten - als ältere Schwester bist du hier Vorbild.
Z.B. auch, wenn du mit Freude isst.

Ihr könntet auch gemeinsam coole Vorbilder suchen, die eben gerade nicht einen super schlanken Körper haben, sondern aus irgendeinem anderen Grund toll sind. Das kann man auch ganz witzig machen, indem ihr z.B. Poster damit gestaltet oder euch eine Challenge setz (5 neue coole Frauen pro Woche finden).

Das waren jetzt nur ein paar Ideen. Falls du das Gefühl hast, du brauchst hier noch mehr. Bei ANAD haben wir eine Geschwistersprechstunde, in der man sich beraten lassen kann. Schau da gerne mal vorbei!

Viele Grüße, Sabine

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Das richtige mindset zum Thema Essen finden?

Hi :)

ich schreibe hier als Betroffener. Ich war Magersüchtig, in 2 Kliniken und dachte meinen Weg rausgeschafft zu haben. 2 Jahre hat es gedauert bis sich mein Körper wieder relativ erholt hat, ich wieder ein Sättigungsgefühl hatte und ohne Hungergefühl aufgewacht bin. Seit ca 1 Jahr würde ich mich als relativ gesund bezeichnen. Ich esse genug und auch wieder alles was mir schmeckt.

Ich kann essen gehen und eine Pizza bestellen ohne mich danach freiwillig zu übergeben. Auch wenn ich wieder besser esse und ein gesundes Gewicht erreicht habe: Die Hintergedanken verschwinden einfach nicht.

Ich habe ein schlechtes Gewissen, nachdem ich große Mahlzeiten oder ungesunde Snacks gegessen habe. Ich habe dann ein unglaubliches Völlegefühl in mir und fühle mich aufgedunsen. Es kribbelt teilweise auch unangenehm an meinen „dicken“ Stellen, was wohl Einbildung ist. Als ob ich das fett fühlen könnte. Auch kann ich nicht aufhören mich im Spiegel anzuschauen. Mir gefällt mein Körper meistens nicht.

Ich habe schon sehr viel geschafft und Tage, an denen ich sehr gelassen bin. Aber das ist einfach nicht dauerhaft. Obwohl ich es nicht mehr schaffe so wenig zu essen, gerne esse und genug wiege kann ich so gut wie nie ohne Hintergedanken essen.

haben Sie einen Tipp für mich, den ich anwenden und verinnerlichen kann? Essen nimmt einen viel zu großen Teil meines Lebens ein. Es ist mein Highlight. Ich kann es nicht mehr kontrollieren wie früher und liebe leckeres Essen. Gleichzeitig hasse ich es im Nachhinein.

Ich hoffe so persönliche fragen sind in Ordnung. Das Thema holt einen immer wieder ein, auch wenn man standhaft bleibt. Im Kopf bleibt irgendwie so eine Art Restgefühl.

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Hallo nai96,

erst mal ein riesen großes Danke, dass du hier so offen von dir selbst erzählst und ja, persönliche Fragen sind voll in Ordnung.
Ich fürchte nur, dass ich dir nicht wirklich die befriedigende Antwort geben kann, die du dir erhoffst. Du hast echt schon wahnsinnig viel geschafft und es ist schön zu sehen, dass du das auch selbst anerkennen kannst. Das hat bestimmt eine Menge Energie und Kummer gekostet! Hut ab!
Ich bin mir sicher, dass du in deinen Therapien Strategien kennengelernt hast, um mit deinen Gedanken ein Bisschen umgehen zu können. Gedanken lassen sich leider viel schwerer kontrollieren, als Verhalten und je mehr man es versucht, desto schwieriger wird es. Ich fürchte, es braucht einfach noch mehr Zeit, auch wenn du schon einen langen Weg hinter dir hast. Du kannst versuchen die Gedanken mal nur anzuerkennen, ohne sie zu werten oder ohne zu versuchen sie wegzuschieben. Das kostet nur Kraft und funktioniert eh nicht oder du kannst versuchen einen Gegengedanken zu entwickeln, der dir gut tut und Kraft gibt, und diesen gegen die nervigen Gedanken setzen. Aber auch das wird alles nicht immer funktionieren. Die Gedanken rund ums Thema Essen werden erst mit der Zeit immer und immer blasser werden und manche werden vielleicht auch nie ganz weg gehen. Aber du hast alles was du brauchst, um trotzdem ein gutes Leben ohne Essstörung führen zu können.

Ich hoffe, das hat wenigstens ein wenig geholfen. Grüße, Sabine

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