"Jeder soll nach seiner Fasson selig werden!" (König Friedrich II von Preußen)
Ja, bei den Gladiatorenspielen in Rom gab es tatsächlich zwei Schiedsrichter, deren Aufgabe es war, sicherzustellen, dass die Spielregeln eingehalten wurden. Allerdings oblag es dem römischen Kaiser oder er delegierte diese Entscheidung an das Volk, über Leben oder Tod zu entscheiden.
Der Kampf wurde in der Regel von zwei Schiedsrichtern beobachtet. Sie leiteten auch Pausen ein, wenn beide Kämpfer zu erschöpft waren oder sich die Riemen der Ausrüstung lösten; und sie ahndeten Regelverstöße. Eine der wesentlichen Aufgaben der Schiedsrichter war es zu verhindern, dass ein sich ergebender Gladiator den weiteren Attacken seines Gegners ausgesetzt war. [...]
Ein unterlegener Gladiator bat um Gnade, indem er einen Zeigefinger ausstreckte oder seine Waffen niederlegte. Der Schiedsrichter wandte sich dann an den Veranstalter der Spiele – im römischen Kolosseum war dies meist der Kaiser, der das Urteil zu fällen hatte. Dieser übertrug die Entscheidung aber gewöhnlich den Zuschauern. In der allgemeinen Vorstellung fällten die Zuschauer das Todesurteil, wenn sie mit dem Daumen nach unten, also in Richtung der Katakomben und der Unterwelt zeigten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gladiator
Die Begegnung mit Menschen unterschiedlicher Ethnien, Kulturen, Sprachen und Religionen erweitert unseren Horizont und kann äußerst bereichernd für unser Denken und Leben sein. Empathie ist dabei unerlässlich, um andere Kulturen besser verstehen zu können und vielleicht sogar etwas für uns selbst daraus zu lernen. Auf jeden Fall stellt die Auseinandersetzung mit einer anderen Kultur eine Herausforderung dar, an der wir persönlich wachsen und zugleich einen neuen Blick auf unsere eigene Kultur gewinnen können.
Die Frage nach dem Sinn unseres Daseins kann meiner Meinung nach nur im Inneren des Menschen selbst beantwortet werden, nicht in äußeren Dingen. Erst wenn unser Geist alle Gedanken an sich vorbeiziehen lässt, ohne an ihnen festzuhalten, kehrt ein innerer Friede in uns ein, der unser selbstverliebtes Ego im kosmischen Bewusstsein auflöst. Aus diesem erwachten Zustand erwächst eine große Gelassenheit, die uns wirklich frei macht. Dies ist eine tiefe Weisheit des Zen: bewusst im Hier und Jetzt zu verweilen, wo es weder eine Vergangenheit noch eine Zukunft gibt.
Verteidigung des Reiches
Karl der Große sicherte und erweiterte sein Reich seit Regierungsantritt stetig. So setzte er sich im Südosten seines Reiches gegen die Angriffe der Avaren (Avares, Avarum), eines hunnischen Volksstammes (Hunni, Hunnorum), zur Wehr.
Maximum omnium, quae ab illo gesta sunt, bellorum praeter Saxonicum illud erat,quod contra Avares sive Hunnos susceptum est. Quod ille et animosius quam cetera et maiori apparatu administravit. Unam tamen per se1 in Pannoniam 2 - nam hanc provinciam ea gens tum incolebat - expeditionem fecit, cetera filio suo Pippino ac praefectis provinciarum, perficienda commisit. Quod bellum, cum strenuissime fuisset administratum, octavo tandem anno completum est. Quantum sanguinis effusum sit, testatur vacua omni habitatore Pannonia 2.
1 per se: persönlich
2 Pannonia, Pannoniae f.: Pannonien (Teil des heutigen Ungarn, Slowenien, Bosnien)
https://www.lehrplanplus.bayern.de/sixcms/media.php/71/GYM_L_10_Musterschulaufgabe_Einhard.pdf
Im Koine Griechischen sagt man: Χρῑστόφορος (Chrīstóphoros, von Χρῑστός (Chrīstós + φόρος (phóros) = tragen, wörtlich = "Christusträger"), vom Altgriechischen χρῑστός (Chrīstós: ein Gesalbter).
Im Lateinischen sagt man: Christophorus = Christus + phorus = latinisiertes Griechisch von φόρος (phóros), “bearing”), wörtlich "Christusträger"), das nun auf -us endet.
Es ist richtig, dass im Lateinischen die Endung -us auf das männliche Geschlecht hinweist. Denn es handelt sich um die o-Deklination oder 2. Deklination, die Maskulinum ist.
Die lateinische Sprache begeistert mich, da sie mir das Denken der römischen Antike näherbringt und als Reflexionssprache mein analytisches Denken fördert. Zudem legt sie die grammatischen Grundlagen für andere romanische Sprachen. Besonders gerne lese ich die Werke von Cicero und Seneca, deren stoische Philosophie eine unverminderte Relevanz für unser Leben hat. Es lohnt sich, Latein zu lernen und mit den römischen Autoren ins Gespräch zu kommen, da ihre Gedanken auch heute noch wertvolle Einsichten bieten.
Man könnte folgende Hypothese aufstellen: Der Mensch ist durch Naturgesetze und gesellschaftliche Zwänge determiniert, hat jedoch in einem begrenzten Rahmen eine gewisse freie Wahl, sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Solange der Mensch eine Wahl hat, ist er auch als moralisches Wesen für sein Handeln verantwortlich. Wäre alles determiniert, d.h. es gäbe keine Willensfreiheit, könnte der Mensch nicht für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden, da er lediglich eine Marionette in einem deterministischen Weltbild wäre. Dies würde unser moralisches Empfinden stören, da es dann keine Gerechtigkeit gäbe. Daher muss der Mensch stets eine freie Wahl für seine Entscheidungen haben, damit er für seine Handlungen die moralische Verantwortung trägt. Dies ist die Lehre des Kompatibilismus zur Frage der Willensfreiheit des Menschen, die auch von Chrysipp, Cicero, Spinoza und Daniel Dennett vertreten wurde.
Nach dem Tod Gottes soll der Mensch nach Nietzsche zum Übermenschen werden. Nietzsche zufolge ist der Übermensch nicht jemand, der jenseits unseres Menschseins handelt, sondern er übersteigt sich selbst – jedoch nur unter großen Mühen und Leiden. Der Mensch muss sich selbst transzendieren und neue Werte schaffen, was eine Umwertung aller bisherigen Werte und eine Überschreitung aller bisherigen Moralvorstellungen von Gut und Böse erfordert. Kreatives Schaffen ist dabei die höchste Maxime des Übermenschen.
Die "Idee der ewigen Wiederkehr" besagt bei Nietzsche, dass der Mensch – besonders der denkende und schaffende Mensch – das Leid ertragen muss, weil alles immer auf dieselbe Weise ewiglich verläuft. Deshalb muss er auch das Leid absolut bejahen und sich wünschen, dass sich alles genauso ereignet, wie es sich bereits ereignet hat, in einem permanenten Kreislauf. Erst dann kann der Mensch über sich hinauswachsen und nichts mehr kann ihn erschüttern. Statt daran zugrunde zu gehen, soll er die ewige Wiederkehr als Chance begreifen, ein Übermensch zu werden, der durch nichts erschüttert werden kann.
4o
Nulla lux diei in vasto regno inferorum' erat. Ambo flammas manibus tenentes per tenebras ibant,
Kein Tageslicht war in dem öden Reich der Unterwelt. In beiden Händen hielten sie Fackeln und gingen durch die dunkle Nacht.
"Desine sollicitari, vir fortis! Num ratio tibi deest? Cur times leves umbras hominum, qui post mortem hunc in locum convenerunt?" Paulo post Aeneas Sibylla duce ad undas Stygis pervenit.
"Höre auf, tapferer Mann, dich zu sorgen! Mangelt dir etwa die Vernunft? Warum fürchtest du die flinken Schatten der Menschen, die nach dem Tod an diesem Ort zusammengekommen waren?" Kurz danach gelangte Aeneas unter der Führung der Sibylla zu dem Fluss Styx (altgr. Στυγὸς ὕδωρ = Gewässer des Grauens).
Aeneas e Sibylla quaesivit:
Aeneas befragte die Sibylle:
"Quis hic est, cuius adventum umbrae tam vehementer desiderant? Quidnam cupiunt?" "Hic senex Charon appellatur."
Wer ist dieser, dessen Ankunft die Schatten so ausdrücklich ersehen? Was begehren sie denn?" "Dieser wird der alte Charon genannt."
Paulo post Aeneas et Sibylla silvam vastam intraverunt, cum subito inter altas arbores umbram tristem Didonis aspexerunt.
Kurz danach betraten Aeneas und Sibylla den öden Wald; als sie plötzlich zwischen den hohen Bäumen den traurigen Schatten der Dido erblickten.
Statim Aeneas amore captus ad eam properavit et dixit: "Dido misera, rebus adversis tuis vehementer doleo.
Sofort eilte Aeneas, der von Liebe ergriffen wurde, zu ihr und sprach: "Elende Dido, ich bedauere nachdrücklich dein Unglück.
Profecto nunc scio te manu tua periisse.
Tatsächlich weiß ich jetzt, dass du durch deine (eigene) Hand umgekommen warst.
Egone ego causa tanti mali fui? Me pudet fidem non praestitisse.
War ich ich etwa der Grund für ein so großes Übel? Es beschämt mich, die Treue nicht gehalten zu haben.
Numquam putavi rem tam miseram accidere posse.
Niemals habe ich geglaubt, dass eine so elende Sache passieren kann.
Mane! Quo curris? Cur me fugis? Nonne satis dolui? Num frustra spem in venia tua posui. Quando te videbo?"
Bleibe! Wohin läufst du? Warum fliehst du vor mir? Habe ich nicht genug Schmerz empfunden? Habe ich etwa vergeblich auf deine Verzeihung gehofft? Wann werde ich dich wiedersehen?
At Dido his verbis commota non est.
Doch Dido wurde von diesen Worten nicht gerührt.
Neque respondit neque oculos ad Aeneam tristem flexit.
Weder antwortete sie noch wandte sie ihre Augen zum traurigen Aeneas.
Stabat quasi saxum.
Sie stand wie eine Steinmauer/ein Fels.
Tum in magnam silvam rediit, ubi maritus pristinus uxorem exspectabat.
Dann ging sie in den großen Wald, wo ihr früherer Eheman seine Ehefrau erwartete.
Aeneas diu Didonem discedentem respiciebat.
Aeneas blickte lange der scheidenden Dido hinterher.
Dein Arbeitsauftrag ist, das Thema des Textes kurz zu beschreiben.
scaena = Bühne des Theaters, übh. Theater
scaenam prodire = auf der Bühne auftreten
artifices scanae = Schauspieler
in scaena esse = Schauspieler sein
scaenam relinquere = von der Bühne abtreten
de scaena decedere = von der Bühne (für immer) abtreten, der Bühne entsagen
fabulam in scaenam deferre = eine Geschichte/Erzählung auf die Bühne bringen
scaenae ostentatio = theatralische Darstellung
scaenis agitatus Orestes = Orestes wurde auf allen Bühnen aufgeführt bzw. oft dargestellt.
Die Wissenschaften erheben lediglich hypothetische Geltungsansprüche auf Wahrheit, die solange als gültig gelten, bis sie durch bessere Erkenntnisse widerlegt werden. Das Popper'sche Falsifikationsprinzip leitet dabei den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess. Aus diesem Grund herrscht in den Wissenschaften kein "religiöser Dogmatismus", da alle wissenschaftlichen Erkenntnisse grundsätzlich als fallibel (fehlbar) angesehen werden müssen.
Alcibiades ceteris et vitiis et virtutibus praestebat.
Alkibiades übertraf die Übrigen sowohl an Lastern als auch an Tapferkeit.
Etsi nimis libere vivebat et interdum se superbe gerebat, vir erat splendidus atque egregius ingenio usuque belli.
Obgleich er zügellos lebte und sich bisweilen überheblich benahm, war er ein glänzender Mann und herausragend durch seine Begabung und Erfahrung des Krieges.
Bello diu gesto ille ab Atheniensibus dux factus est.
Als der Krieg lange geführt worden war, wurde er von den Athenern zum Anführer gemacht.
Sed dum copias in Lacedaemonios ducit, Athenis ab inimicis sacrilegii accusatus et capitis damnatus est.
Aber während er die Truppen gegen die Spartaner führt, wurde er in Athen von den Feinden wegen des Verbrechens der Religion angeklagt und zum Tode verurteilt.
Hac re cognita ad hostes profugit eisque operam suam obtulit.
Als diese Sache bekannt geworden war, floh er zu den Feinden und bot ihnen seine Hilfe an.
Qui eum libenter urbe receperunt.
Diese nahmen ihn gerne in die Stadt auf.
Multis rebus bene gestis tanti honores ei tributi sunt, ut haud paucis invidiae odioque esset.
Nachdem viele Dinge gut erledigt worden waren, wurden ihm große Ehren zuteil, sodass er von vielen (nicht wenigen) beneidet und verhasst war.
Itaque timore insidiarum permotus Lacedaemonios deseruit seque ad classem Atheniensum contulit.
Deshalb ließ er beunruhigt aus Furcht vor einem Hinterhalt die Spartaner im Stich und begab sich zu der Flotte der Athener.
Ibi magno cum gaudio receptus et dux factus est.
Dort wurde er mit großer Freude aufgenommen und ist ihr Anführer geworden.
Statim Atheniensibus auxilio venit Lacedaemoniosque proelio navali vicit.
Sofort kam er den Athenern zur Hilfe und besiegte die Spartaner im Seekampf.
Qua victoria parta ei Athenas redire licebat.
Als dieser Sieg errungen worden war, erlaubte man ihm nach Athen zurückzukehren.
Adventu eius nuntiato universa civitas in Piraeum portum descendit
et multis navibus appulsis ad navem Alcibiadis solam concurrit,
ut eum viseret laudibusque efferet.
Nachdem seine Ankunft verkündet worden war, stieg die gesamte Bürgerschaft zum Piräischen Hafen herab, und weil viele Schiffe angekommen waren, eilte sie bloß zum Schiff des Alkibiades, um ihn zu sehen und mit Lobgesängen zu preisen.
Qui in prora stabat et turbam iterum atque iterum clamantem audiebat:
Dieser stand am Bug und hörte die Menge immer wieder rufen:
"Macte, Alcibiade!"
"Bravo, Alkibiades!"
Valde commotus e nave descendit seque turbae inseruit.
Sehr bewegt stieg er herab vom Schiff und mischte sich unter die Menschenmenge.
Cum tamquam victor Olympiae etiam ramulis oliviae donaretur, lacrimas non tenuit.
Als er wie ein Sieger in Olympia auch mit Olivenzweigen beschenkt wurde, hielt er nicht die Tränen zurück.
Omnes eum summa cum alacritate in urbem duxerunt, omnibus erat admirationi.
Alle haben ihn mit sehr großer Freudigkeit in die Stadt geführt; er gereichte allen zur Bewunderung/er war von allen bewundert worden.
Tantis honoribus acceptis secum cogitavit:
Als er mit großen Ehren empfangen worden war, dachte er bei sich:
"Quanto furore cives me nuper damnaverunt, quanto ardore me nunc recipiunt!
"Mit welchem Zorn haben die Bürger mich einst verurteilt, mit welchem Eifer empfangen sie mich jetzt!
"Quam varium est vulgus, quam mobile!"
"Wie launenhaft ist das Volk, wie wankelmütig!"
Der Cosinus ist eine trigonometrische Funktion, die in der Geometrie verwendet wird, um fehlende Winkel oder Seiten in einem rechtwinkligen Dreieck zu berechnen. Mathematisch ist der Cosinus das Verhältnis der Länge der Ankathete zu der Länge der Hypotenuse des Dreiecks.
Meine Tipps für Latein lauten:
Alle Deklinations- und Konjugationstabellen auswendig können und oft wiederholen.
Die lateinischen Verben mit allen Stammformen lernen.
Grundwortschatz Latein souverän beherrschen und die spezifischen Vokabeln eines Autors, der in der Schule gelesen wird, eifrig lernen.
Die lateinischen Satzkonstruktionen wie Abl. Abs., PC, Gerundium & Gerundivum und AcI erkennen und richtig übersetzen können.
Das Übersetzen lateinischer Texte von Autoren täglich üben, die in der Schule gelesen werden.
Hier ist ein Link zum Buch, das vielleicht für dich von Interesse wäre:
PONS Japanisch Im Handumdrehen: Der Alltagswortschatz in Bildern und Sätzen. Einfach Japanisch mitreden. (PONS … im Handumdrehen) Taschenbuch
https://www.amazon.de/dp/3125163854?ref=emc_s_m_5_i_atc
Quodam die, cum populus theatrum egrederetur, ipse adversus populum nitens ingrediebatur, interrogatus, cur id faceret. Hoc, inquit, in omni vita facere studeo: senties hoc esse philosohari, in omnibus actionibus quam maxime a multitudine dissidere, propterea quod vulgus hominum cupiditatibus agitur non ratione.
Desiderius Erasmus Rotterdamus, Apophthegmata, III, Diogenes, 80
https://books.googleusercontent.com/books/content?req=AKW5QaelSY5oSYD2fRVUsP8-si3yJbGaSgUSdZ7EGwKkppW3DIbPDdni3KyJAMfj3sFqqZUKU2aavb3t_4yca8szYVgnqBHZ0P1pdaUgchMEQfqE2Ttq_GLLd12Ri5juY6I-VTSHAm8NqiIsdf-W8xyIL5X79Gsa33p9KJGCGhUEmZbuUXPWotyPiX6_lOaHYr2sUDRAJ52j18tmLH42jIG6e_-XJCHSp1rbMggWUnNFeHUm-jdEhWjWPrNARwqWIeLo-NwG33jk-HCP2NClItS7gsKaFg1D4Oe7t3azfPlQapF35ywRuV0
Marx hat sich kritisch zur Religion geäußert, die über metaphysische Ideen wie Gott, Seele und Leben nach dem Tod etc. handelt, dass sie Opium für das Volk sei:
"[378] [...] Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur |Ehrenpunkt|, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
|379|Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.
http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_378.htm
Marx hat sich kritisch zur Religion geäußert, die über metaphysische Ideen wie Gott, Seele und Leben nach dem Tod etc. handelt, dass sie Opium für das Volk sei:
"[378] [...] Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Sozietät. Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt sind. Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr enzyklopädisches Kompendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d'honneur |Ehrenpunkt|, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund. Sie ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. Der Kampf gegen die Religion ist also mittelbar der Kampf gegen jene Welt, deren geistiges Aroma die Religion ist.
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
|379|Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks. Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist.
http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_378.htm