Ich bin als Kurdisches Kind im Irak aufgewachsen, damals im Krieg noch. Mein Vater war zudem Zeitpunkt im Gefängnis, ich kannte ihn gar nicht & mein Opa in iranischer Gefangenschaft. Das war alles am Anfang der 2000er. Ich war noch ein kleines Kind aber da habe ich gelernt, Verantwortung zu übernehmen(was eigentlich okay ist), aber das wird mir jetzt zum Verhängnis. Die Flucht der Kurden in den Gebirgen habe ich noch alles im Kopf, ich kann mich an alles erinnern. Ab da musste ich schon sorgen für meine Mutter & meinen kleinen Bruder. Nach Saddams Sturz kam mein Vater frei & Anfang 2006 sind wir nach Deutschland. Ich weiß nicht, was mein Vater dort erlebt hat in Gefangenschaft aber der hatte nie einen Bezug oder Liebe zu mir, so meine Wahrnehmung. Er war immer sehr ruhig & hat nie viel geredet. Er ist irgendwann Spielsüchtig geworden, sodass wir kaum Geld hatten. Ich war schon als Kind sehr reif & habe alles mitbekommen, dass etwas nicht stimmt. Ich habe gesehen, wie meine Mutter tagtäglich leidet, auch wenn sie so getan hat, als wäre alles gut. Auch da musste ich dazwischen gehen & wieder Verantwortung übernehmen. Mein Vater ist dann gewalttätig geworden mir gegenüber. Mit meine Mutter habe ich abgesprochen, dass ich mein Maul halte & nichts sage, wenn mein kleiner Bruder da ist, er soll gar nichts mitbekommen und wenn ich auf meine Mutter gehört hätte, hätte ich am liebsten immer das Maul gehalten & nichts gesagt, weil ich mache angeblich alles nur noch schlimmer. Das ganze hat sich dann so gezogen bis 2018. Da bin ich endgültig durchgedreht(inzwischen war ich erwachsen), nachdem ich mitbekommen habe, dass meine Mutter schulden macht um seine Spielsucht zu finanzieren bzw. um Lebensmitteln & Miete zu zuzahlen. Da habe ich meine Mutter vor die Wahl gestellt. Wir oder er. So, seitdem sind wir getrennt von Papa aber haben eben sehr sehr viele Schulden übernommen. Ich habe 2018 meine Ausbildung abgebrochen & bin arbeiten gegangen um Geld zu verdienen. Ab da habe ich das Leben fast schon aufgegeben, nur noch arbeiten, keine Freunde, Freundin oder Urlaub. Morgens arbeite ich im Lager, Abends in der Gastro. Seit 4 Jahren mache ich 2 Knochenjobs. Schulden sind abbezahlt mittlerweile aber ich mache mir immer neue Ziele & kann nicht aufhören, für meine Mutter und Bruder(Er macht noch sein Abi) zu sorgen & endlich für mich selbst zu leben. Ich habe keinerlei Selbstbewusstsein, ich hasse mich zutiefst, so sehr, dass ich sehr oft gegen meinen Kopf boxe oder meinen Kopf irgendwo drauf haue, bin sehr ruhig, habe fast schon eine Soziale Phobie unter Menschen, bin täglich am weinen, wenn ich Nachts alleine bin, habe schmerzen überall und bei mir wurde vor 2 Wochen im KH(lag da 10 Tage wegen Bauchschmerzen) auch noch Morbus Crohn entdeckt. Ich bin nun Offiziell Chronisch Krank, Physisch wahrscheinlich noch mehr. Ich wollte da im KH was ändern aber vergeblich. Bin raus aus dem KH und alles läuft wieder wie davor. Ich habe mir mal die Frage gestellt die letzten Tage, was würde ich tun, wenn ich nur für mich Leben würde & ich muss sagen, dass mich nichts glücklicher macht, als meine Mutter & Bruder glücklich zu sehen... Vlt. weil ich angst habe, nicht mehr geliebt zu werden, wenn ich sie finanziell nicht mehr unterstützen würde aber auf der anderen Seite bin ich am ende, auch wenn das Männerego gekränkt ist & der glaube an dem Starken Mann, der alles & jeden besiegen würde am ende ist, muss ich selbst zugeben, dass ich nicht mehr kann. Früher habe ich so getan, als wäre ich glücklich & habe gelächelt immer, mittlerweile ich bin zu faul & träge um zu lächeln, da mir die kraft einfach. Ich bin fertig. Vlt. habt ihr einen guten Rat & Tipps für mich.