Zivildienst zu leisten hat mir viel Lebenserfahrung gebracht.
Ich habe als Pflegediensthelfer in einem Krankenhaus gearbeitet.
Ich hatte Abitur, aber wusste nicht viel vom Leben. Meine Vorgesetzte kam von der Hauptschule. Sie hat eine Abteilung mit mehreren Mitarbeitern geleitet, in der es um Leben und Tod geht, hat Dienstpläne geschrieben, selbst im Schichtdienst gearbeitet und war sich nicht zu schade, auch um 6 Uhr morgens Patienten zu waschen und auf der Toilette zu helfen. All das für ein bescheidenes Gehalt.
Als Zivis hatten wir wenig Verantwortung und manche hatten eine ruhige Zeit, weil sie nicht im Schichtdienst waren sondern in anderen Abteilungen stundenlang als Bereitschaft herumgesessen haben und keinen direkten Kontakt mit den Patienten. Aber auch sie haben fast anderthalb Jahre lang schlecht bezahlte Arbeit geleistet, während andere schon an der Uni ihre Karriere verfolgten.
Ich habe immer noch großen Respekt vor allen, die in der Pflege oder anderen sozialen Berufen arbeiten und würde mir wünschen, dass es wieder einen verfplichtenden Sozialdienst gäbe.