Muss man sein Auto zwischendurch mal auf der Autobahn ausfahren?

5 Antworten

Ich musste mal eine neue Auspuffanlage einbauen, weil er total verkrustet war. Die Wekstatt gab mir den Rat öffter mal die Autobahn, länger zu fahren, da sich der Rus wieder absetzen könnte. Bei nur Stadtverkehr wiedeholt sich das.

Liebe Annette 67, ja, man sollte das Auto ab und zu auf längeren Strecken fahren. Warum? Im Kurzstreckenbetrieb wird der Motor nie richtig warm. Wer aufmerksam ist, sieht manchmal an der Ampel vor sich Autos losfahren, bei denen ordentlich Wasser aus dem Auspuff läuft. Im Kurzstreckenbetrieb bildet sich im Motor und in der Auspuffanlage als Niederschlag an den kalten Teilen eine Menge Kondensat. Dieses sammelt sich in der Ölwanne und verdünnt und vermischt das Öl. Im Auspuff bleibt das Wasser stehen und sorgt für Rost. Das mit Kondensaten und Benzin verdünnte Motoröl schmiert schlechter und neigt zum sog. "Verschlammen", es entsteht ein zäher schwarzer Brei. Deshalb muss das Auto ab und zu auf Betriebstemperatur gebracht und längere Zeit, etwa 1/2 Stunde minimal, in diesem Bereich bewegt werden. Wichtiger Tipp: Auf keinen Fall auf der Autobahn gleich schnell fahren. Die ersten 50 Kilometer maximal mit 2/3 der möglichen Drehzahl, der möglichen Höchstgeschwindigkeit im großen Gang. Der Motor wird heiß, die Kondensate verdunsten, verdampfen, werden teilweise mit verbrannt. Fährt man nach etwa 100 km an eine Tankstelle und prüft nach einer Wartezeit von ca. 10 min den Ölstand, würde man feststellen, dass er gesunken ist, denn die Kondensate und verdünnten Kraftstoffanteile sind aus dem Öl verschwunden. Erst dann entfaltet es wieder seine volle Schmierfähigkeit! Also ggf. etwas Öl nachgiessen, aber nie zu voll machen (oberer Strich maximal), danach kann man das Auto fordern. Das gleiche gilt für Käufer von Kurzstrecken-Autos: Bei der Überführung erst in Ruhe warmfahren, Ölstand kontrollieren, Wassertemperatur auch und erst dann forcierter fahren. Sog. Rentnerautos werden oft erst nach mehreren hundert Kilometern wieder "frei", so lange dauert es, bis sich Ablagerungen verflüchtigen. Also: ab und zu mal längere Strecken fahren tut dem Motor und den Aggregaten gut und die Auspuffanlage hält viel länger, weil sie nicht so schnell von innen durchrostet. Aber man muss das umsichtig tun. Dein Hitradio-FFH-Autodoktor Johannes Hübner


Temprakon  12.10.2011, 09:42

muss man wirklich 100 km fahren damit die kondensate verdunsten?

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Ich vermute mal es geht um einen Benziner, durch Kurzstrecke gibt es vor allem Ablagerungen im Motoröl. Eine Autobahnfahrt ->200Km mit gemäßigter Geschwindigkeit, 130 reicht da vollkommen, tut dem Motor und Aggregaten/Batterie sicher gut.

Wie gri1su schon sagt sollte man das machen. Besonders wenn man einen neuen Diesel mit Partikelfilter fährt sollte man diese Autobahnfahrt zwischendurch machen, weil nur hier die nötigen Temperaturen zum "Freibrennen" des Partikelfilters erreicht werden.

Ja, ab und zu sollte man das Auto mal richtig ausfahren, damit der Motor mal ordentlich gefordert wird. Auch im Auspuff setzten sich gerne Rußpartikel ab - der Auspuff wird dadurch frei geblasen.