Welche Argumente gibt es in diesem Fall für Veganismus?
Hallo, ich lebe seit einigen Monaten vegan und diskutiere hin und wieder auch mal mit Personen aus meiner Familie über dieses Thema. Grundsätzlich sind sie ja auch dafür, aber sie versuchen immer wieder es irgendwie zu rechtfertigen.
Letztens ging es darum, dass in veganen Schnitzel ja auch Sojabohnen drin sind, die dort wo sie angebaut werden für Umweltzerstörung sorgen. Daraufhin meinte ich wiederum, dass des Tier von einem echten Schnitzel viel mehr Soja gefressen hat, als in dem Sojaschnitzel ist.
Und dann meinte die Person, dass man ja auch einfach ein Tier vom Bauernhof nehmen könnte. Da steckt gar kein Soja hinter und "nur" ein Tier muss leiden.
Ich wusste nicht genau, was ich daraufhin sagen sollte. Natürlich könnte man sagen, dass wegen eines veganen Schnnitzels nicht direkt ein Tier in Südamerika zu schaden kommt im Gegensatz zum Bauernhof, aber dazu habe ich leider die Fakten nicht. Und vielleicht ist es auch wirklich so, dass durch ein Sojaschnitzel noch mehr Tiere leiden, als durch ein Schnitzel vom Bauernhof.
Was sagt ihr dazu?
Das Tier vom Bauernhof isst doch auch z.B. Mais, der mehr Menschen sattmachen würde als das Fleisch von dem Tier
Ja, natürlich. Hier geht es jetzt einfach darum, ob das Leid der Tiere auf dem Bauernhof oder das Leid der Tiere durch den Sojaanbau schlimmer ist.
7 Antworten
Erstmal der Soja für die Ersatzprodukte wird in Europa angebaut und da gibt es keinen regenwald der dafür abgeholzt wird. Und dann bekommen natürlich auch die Bauernhof Tiere sojafutter. vor allem eben im Winter weil da gibt es ja zu wenig auf der Wiese wenn sie denn überhaupt auf dem Bauernhof auf die Wiese dürfen.
Ansonsten würde ich mich auf solche Diskussionen erst gar nicht einlassen. Einfach konsequent ignorieren oder klipp und klar sagen dass du über das Thema nicht diskutieren möchtest weil es deine freie Entscheidung ist dich so zu ernähren. Und die anderen sich ja auch ernähren können wie Sie möchten ohne dass du ihnen ständig rein redest.
Also erstmal danke für den Kommentar. Aber natürlich werde ich mich auf solche Diskussionen einlassen. Ich werde nicht einfach meine Familie ignorieren und außerdem gibt es ja auch eine Chance, dass ich sie zum Umdenken bringe. Und das ist es mir wert.
Meine ehrliche Meinung ist, dass Veganismus nur ein Lifestyle ist. Da geht es nicht wirklich um Argumente, sondern um Rechtfertigungsansätze für einen Lebensstil, der unkonventionell ist. Bei uns ist daher auch der folgende Studentenwitz geläufig: Woran erkannt man einen Veganer? Daran, dass er seinem Gegenüber innerhalb der ersten 5 Minuten davon erzählt.
Naja, aber würdest Du zum Beispiel Rehwild essen? Das ist ja i.d.R. auch ziemlich würdig und ohne Leid zur Strecke gebracht worden.
Aber ich finde nichts falsch daran, zu versuchen so viel Leid wie möglich zu vermeiden
Und schon bist Du im Rechtfertigungsmodus… 😉
Nicht, wenn ich es nicht müsste. Also ein Reh hat meiner Ansicht nach genauso einen Wille zu leben, wie wir Menschen. Also würde ich auch keinen Menschen umbringen, nur weil er dabei keine Schmerzen hatte. Trotzdem habe ich das Leben beendet, ohne dass ich es müsste.
Haha, das ist mir gerade gar nicht aufgefallen. Aber richtig. ;-)
Ich Als Vegetarierin esse Wild, weil es geschossen werden muss, weil der Wald sonst darunter leidet. Man muss das nicht tun aber ich finde es nicht verwerflich.
Ob der Wald darunter leidet, wenn Rehe nicht gejagt werden, ist eine ganz andere Frage. Ich bin der Meinung, dass es überhaupt nur Jäger braucht, weil wir alle natürlichen Raubtiere im Wald schon vertrieben haben. Aber da ich mich in dem Themengebiet nicht gut auskenne, kann ich dazu nicht viel sagen.
Das stimmt auch wieder, aber die Menschen tun auch viel dafür, dass die Raubtiere wieder angesiedelt werden. Bis dahin muss der Mensch sie ersetzen.
Naja, es geht. Ein Raubtier passt sich auch nicht unbedingt dem Biotop an oder umgekehrt. Daher werden bei Jagden hin und wieder auch Raubtiere freigegeben (bin selbst Jäger). Jäger wird es immer geben, aber das liegt auch an dem Artenschutz. Ist ja nicht so, dass Raubtiere irgendwann mal „Stop“ sagen, wenn der Bestand auf dem Revier gefährdet ist. ;-)
Das kann wirklich gut sein. Wie gesagt kenne ich mich nicht gut damit aus. Ich finde es nur etwas komisch, wenn es zu einem richtigen Hobby wird. Wenn Fotos mit dem erlegten Tier gemacht werden oder die Hörner an die Wand genagelt werden. Das ändert zwar nichts an dem Tierleid, aber ich persönlich finde das immer ein bisschen abschrecken, wenn jemand gar kein Mitgefühl mit dem Tier hat.
Ich sehe nicht genau, welche These das jetzt bestätigt hat. Wenn du meinst, dass alle Veganer immer nach fünf Minuten ansprechen, dass sie vegan sind, dann liegt das jetzt vielleicht daran, dass es in dieser Unterhaltung um Veganismus geht. Schön von Anfang an. Also weiß ich nicht genau was du damit meinst.
Die Alternative wäre, die Trophäen zu vernichten. Aber es geht ja um die möglichst effektive Verwertung. Natürlich muss das nicht unbedingt ansehnlich sein, ich habe selbst auch keine Trophäen, sondern ich gehe zu den Jagden und gehe dann auch wieder, sobald ich meine Pflicht getan habe. Das Tier wird dann meist von anderen Jägern verwertet oder der Jagdherr verkauft das an normale Verbraucher (häufig will der Jagdherr nämlich auch Geld von Jägern dafür haben).
Wie erkennt man einen Mischköstler?
- Er hält Löwen und Höhlenmenschen für moralische Vorbilder.
- Er denkt Pflanzen haben Gefühle.
- Er wird dir in den ersten fünf Minuten davon erzählen, wie man einen Veganer erkennt.
Das Problem ist, das hier immer viele Dinge durcheinander geworfen und vermengt werden.
Veganismus ist eine Weltanschauung / Lebwensweise die auf die Minimierung von Tierleid abzielt. Der Veganer will selber so weit es geht auf tierische Produkte bzw. aus von Tieren erzeugte Produkte verzichten um Tiere nicht (aus) zu nutzen.
Das hat ja erst einmal mit Umweltschutz und Klimaneutralität und all dem anderen nichts zu tun.
Und dann ist es auch nur ein wissentlicher "Versuch". Es wird im Veganismus nicht ohne Grund von "versuchen… so weit wie möglich und sinnvoll machbar darauf zu verzichten" gesprochen. – Es ist und kann keine 100% Erfolgsquote dabei geben und jedem realistischen Veganer dürfte das auch klar sein.
Genauso wie die Tatsache, das manche Ersatzprodukte (Kleidung, Schuhe) allein deshalb umweltschädlich(er) sind, weil sie zusätzlich und aus nicht erneuerbaren Energieträgern (Erdöl) hergestellt werden, zusätzlich zu den Dingen die ohnehin verfügbar sind und die man stattdessen verwenden könnte (Leder für Schuhe, Gürtel etc. von Tieren die ohnehin geschlachtet wurden), die der Veganer aber ablehnt.
Mir ist klar, dass man niemals 100% ohne Tierleid leben kann. Und mir geht es bei den Sojaprodukten auch nicht um Umweltschutz, sondern immernoch um Tierleid. Wenn Veganismus bedeutet zu versuchen, so viel Tierleid wie möglich zu vermeiden, dann versuche ich das natürlich auch. Und wenn mir dann jemand sagt, dass Sojaprodukte für mehr Tierleid sorgen, als ein Stück Fleisch vom (Bio) Bauernhof, dann bringt mich das zum Nachdenken.
Und mir geht es bei den Sojaprodukten auch nicht um Umweltschutz, sondern immernoch um Tierleid.
Eben.
Dann sind die restlichen Argumente für Dich dann doch nicht relevant. 🤷♂️
Wie gesagt: Ich verstehe jeden, der etwas positiv verändern möchte. Und dazu gibt es verschiedene Sichtweisen und Ansätze. Man sollte aufhören sich deswegen in die Haare zu bekommen und gegenseitig fertig zu machen. Freut Euch doch stattdessen lieber das jeder auf seine Weise versucht seinen Beitrag zu leisten…
… beweisen was davon absolut gesehen wirklich besser ist wird es ohnehin keiner von Euch Beiden (den Diskusssionspartnern) können. Alle berufen sich da auf "Vermutungen und Sichtweisen" und "Dinge die sie mal gehört / gelesen haben".
Was Leder angeht solltest du wissen, dass dieses gar nicht umweltfreundlich und natürlich ist. Denn unser Leder, was zu über 80% aus China kommt, wird stark chemisch behandelt. Leute die in diesen Industrien arbeiten haben sehr viel häufiger Lungenerkrankungen.
https://www.quarks.de/umwelt/so-schmutzig-ist-die-herstellung-von-leder/
Und es gibt auch natürliche Arten Leder herzustellen. Beispielsweise Ananasleder, was tatsächlich aus Ananasblättern hergestellt wird.
Wie Du selber schreibst gibt es eben auch vegstsbil gegerbtes Leser (auch z.B. mit Rhabarber), es muss ja nicht das Chrom-gegerbte Leser aus China und Co. sein… 🤷♂️
Im Zweifelsfall ist die beste pflanzliche Alternative besser wie die beste tierische.
Im Zweifelsfall ist die beste pflanzliche Alternative besser wie die beste tierische.
Du versuchst zu missionieren. Denn das ist bestenfalls Ansichtssache, kein so pauschal feststehender Fakt. Schönen Tag noch.
"dass des Tier von einem echten Schnitzel viel mehr Soja gefressen hat, als in dem Sojaschnitzel ist."
Meine Kuh hat überhaupt noch nie jemals SOJA gefressen.
Wie ist das? Du möchtest Leid vermeiden? Oder nicht für Leid verantwortlich sein? Das ist nicht dasselbe. Aber egal.
Wie handelst du, wenn du entscheiden dürftest, aus einem Schweinestall mit 5 Tieren in einer engen Box eines oder 2 herauszunehmen und diese zu schlachten, und das Fleisch hungernden Menschen zu geben. Es gibt über 800.000.000 Menschen, die von Hunger betroffen sind.
Einerseits hätten die restlichen 3 Schweine mehr Platz, andererseits könnten einige Menschen weniger hungern. Anschließend hättest du das Futter der geschlachteten 2 Schweine, um die ehemals Hungernden zu ernähren.
Es kommt darauf an, ob die Schweine aus der "engen Box" sowieso geschlachtet werden, oder nicht. Ich bin mir nicht sicher. Ich muss einfach überlegen und mich ich die Schweine hineinversetzen. Würde ich an ihrer Stelle lieber sterben wollen, als in der engen Box weiterleben zu müssen. Das kommt auf die Umstände an. Und hungernde Menschen zu retten, indem ich andere Lebewesen töte halte ich nicht für plausibel. Dann rettet man das eine Leben, indem man ein anderes nimmt. Das fühlt sich nicht richtig an.
Je nachdem aus welchem Grund du Veganer bist (Umweltschutz/Tierwohl/andere Gründe), musst du verschieden argumentieren. Massentierhaltung findet zum Beispiel auch statt egal was das Tier frisst. Auch den Verbrauch an Futter kannst du ansprechen oder den CO2 Ausstoß einer Kuh. Wenn du merkst dass dein Gegenüber den Veganismus lächerlich macht (Was ist mit einem Schwein das sich als Pflanze fühlt?) einfach aufhören mit der Person darüber zu reden.
Danke für die Antwort. Also mein Gegenüber macht sich nicht darüber lustig. Es ist eine normale Diskussion auf Augenhöhe, wo man einfach versucht den anderen zu verstehen. Es ging in diesem Fall nicht wirklich um Massentierhaltung. Es ging darum, dass man ja immer etwas besser machen kann und auch Sojaprodukte für Tierleid sorgen und ein Stück Fleisch vom Bauernhof, wo kein Soja als Futter benutzt wird, für noch weniger Tierleid sorgen würde.
Das macht für mich keinen Sinn. Nicht für alle Sojaprodukte wird Regenwald abgeholzt, das Tier muss aber in jedem Fall getötet werden.
Ich weiß nicht genau, esse sehr selten Sojaprodukte. Vom Herkunftsland (vom Soja) kannst du bestimmt viel schließen.
Aber ich finde nichts falsch daran, zu versuchen so viel Leid wie möglich zu vermeiden. .ir ist egal wie es Leute nennen oder was andere denken. Mir geht es ja nur darum, dass Tiere weniger leiden müssen und daran finde ich nichts falsch.