Wieso erhalten Nonnen keine Vergütung, aber Pfarrer dafür schon, handelt es sich hier um eine religiöse Ungerechtigkeit und Benachteiligung ggü. der Frau?
Hallo,
ich kann es um ehrlich zu sein nicht verstehen, wieso eine Nonne in Armut leben soll und wie eine Art "Untertanin" oder "Sklavin" lediglich gehorchen und sich ausbeuten lassen soll und dafür noch überhaupt nichts im Gegenzug erhält. Ich habe schon etliche Artikel gelesen, wie die Kirche ehemalige Nonnen, die in den Ruhestand mussten, im Stich ließ, weil die Kirche Kosten sparen wollte oder gewisse gesundheitliche Leistungen den Nonnen verwehrt wurden und diese aus diesem Grund Hilfe vom Staat verlangen mussten. Ich meine, die Kirche erhält bereits einiges an finanzieller Unterstützung, zum einen durch Subventionen vom Staat und zum anderen noch durch etliche Beiträge durch die Kirchensteuer. Wieso werden bitte Pfarrer bezahlt aber dafür keine Nonnen?
Dass es auch Mönche gibt ist bekannt?
Hier handelt es sich aber um Nonnen der katholischen Kirche. Die katholische Kirche erhält finanzielle Unterstützung vom Staat, der liberale und emanzipatorische Werte teilt
Nonne = Frau - Mönch = Mann
Und beide Geschlechter werden gleich behandelt bzw. haben sich diese nicht finanzierte Lebensweise selbst ausgesucht.
Das stimmt so nicht. Der Entscheidungsfreiraum des Mannes überwiegt hier die der Frau, da der Frau keine vergütete Anstellung zur Verfügung steht.
7 Antworten
Erstens: die Nonnen haben sich freiwillig für ein Leben in Armut entschieden. Sie wollen gar keine Vergütung. Wofür sollten sie die verwenden?
Zweitens: die Nonnen leben in einer Ordensgemeinschaft und werden dort rundum versorgt, mit Kleidung, Nahrung und Körperpflegeprodukten, also mit allem, was sie für ihr Leben benötigen. Der Pfarrer hingegen führt einen eigenen Haushalt und muss sich selbst mit allem versorgen. Logischerweise muss er also Geld verdienen.
Ich habe schon etliche Artikel gelesen, wie die Kirche ehemalige Nonnen, die in den Ruhestand mussten, im Stich ließ, weil die Kirche Kosten sparen wollte oder gewisse gesundheitliche Leistungen den Nonnen verwehrt wurden
Das halte ich für Unsinn. Es gibt sogar Altersheime für Nonnen. Ansonsten werden sie im Konvent bis zu ihrem Tod angemessen versorgt.
Ich habe durch meinen Beruf immer viel Kontakt mit Ordenssschwestern gehabt und denke durchaus, dass ich darüber Bescheid weiß.
Dann hast du deine Frage falsch gestellt. Wenn überhaupt, müsste sie lauten: "Warum wird für Nonnen nicht in die Sozial- und Rentenkasse einbezahlt, für den Fall, dass sie irgendwann den Orden verlassen?"
Das wäre allerdings nachdenkenswert. Nur geht halt die Kirche nicht davon aus, dass die Nonnen ihr Gelübde, sich lebenslang Gott zu verschreiben, irgendwann brechen. Da muss halt die Kirche noch umdenken.
Übrigens gilt das alles auch für Mönche, weil sie die gleichen Ordensregeln haben und auch für sie keine Vorsorge getroffen wird, falls sie sich entscheiden, irgendwann den Orden zu verlassen.
Es ist also keine geschlechterspezifische Benachteiligung, sondern eine Benachteiligung aller Ordensleute, sowohl männlich als auch weiblich. Deine Prämisse, dass es hier um Benachteiligung von Frauen geht, trifft also nicht zu.
Nein, Nonnen und Pfarrer sind was komplett anderes, Mönche und Nonnen erhalten beide keinen Lohn.
Meist leben Nonnen und Mönche auch in geschlechtergetrennten Klöstern, von daher gibt es da auch keine Benachteiligung, WO es eine Massive "Benachteiligung" gibt, ist das Nonnen sehr häufig missbraucht werden von Priestern, manche Klöster sind für Priester eine Art Freudenhaus...
Arte Doku Gottes missbrauchte Dienerinnen
Jede Frau die Nonne werden will, und jeder Mann der Mönch werden will, weiß das von vornherein, daß sie nicht mit eigenen materiellen Gütern rechnen können, nicht mal mit einer Altersrente trotz lebenslänglicher Arbeit für die Kirche.
Und inzwischen gibt es genug Berichte über Nonnen und Mönche, die sich von ihren Gelübten entbinden ließen und dann völlig mittellos dastanden und zum Sozialamt betteln gehen mußten, auch da kann keiner behaupten das hätte er vorher nicht gewußt. Die Leute lassen sich völlig freiwillig darauf ein!
Das ist bewußt von der Kirche so gewollt, um keine Aussteiger zu ermutigen. Nicht erst heute, sondern schon immer. In früheren Zeiten, so 200 Jahre retour, hatten Nonnen und Mönche immerhin ein Dach überm Kopf und Kleidung und täglich was zu essen (wenn auch oft nicht viel wegen Fastenvorschriften), das reichte damals schon um als "gut gestellt" zu gelten, wenn zur gleichen Zeit viele arme Leute auf der Straße leben und betteln mußten.
Ein Pfarrer ist was anderes, der ist ein "Studierter" und hat wichtigere Aufgaben als eine Nonne oder ein Mönch, die nur zum Beten und Schuften (ora et labora) da sind. Wenn in früheren Zeiten die Lebensverhältnisse schlecht waren, hätten viele gern in die Klöster gewollt um dort wenigstens täglich Brot zu bekommen, aber auch damals schon hat man nicht alles aufgenommen, sondern nur Leute die Geld als "Spende an die Kirche" mitbrachten.
Eine Frau aber kann im Gegensatz zum Mann bei den Kirchen sich für keine Tätigkeit entscheiden, die vergütet wird. Also macht es keinen Sinn, einen Mönch mit einer Nonne zu vergleichen.
Es gibt den Beruf einer Pfarreferentin auch männlich als Pfarreferent. Kannst dich ja mal darüber informieren. Das wird mit so ca. 60. 000 euros jhrl vergütet, je nach Berufsjahren.
So viele Pfarrreferenten braucht man aber auch nicht. Und alle "Berufe", die Mönche oder Nonnen traditionell ausüben (Klassiker: Bierbrauen, Krankenpflege, Landwirtschaft) werden in die Kassen der Kirche vergütet, nicht als Lohn oder Rentenrückstellung für die Arbeitskräfte verwendet.
Wieso werden bitte Pfarrer bezahlt aber dafür keine Nonnen?
Pfarrer ist ein Job; Nonne nicht. Mönche werden auch nicht bezahlt. Nonnen wie Mönche erhalten ein monatliches Taschengeld. Aber für die restliche Versorgung ist das Kloster zuständig.
Die Antwort ist absolut ungenügend und nicht ausreichend und dazu noch falsch. Eine Nonne stellt ebenfalls einen Beruf dar und unterscheidet sich nur sehr wenig in der Tätigkeit eines Pfarrers.
Nonne ist kein Beruf im herkömmlichen Sinne. Es ist vielmehr Berufung.
Es gibt Nonnen, die verschiedenen Berufen nachgehen und dafür auch bezahlt werden, an meinem Gymnasium haben Nonnen unterrichtet. In Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Wohngruppen können Nonnen ebenfalls aktiv sein. Als ganz normale Angestellte mit allen Rechten und Pflichten. Abhängig natürlich von ihrem Orden.
Ja, in der katholischen Kirche dürfen Frauen nicht das Priesteramt bekleiden und wie (un)gerecht das ist, kann diskutiert werden, aber das war nie Kern deiner Frage.
Die Antwort ist absolut ungenügend und nicht ausreichend und dazu noch falsch.
Es ist die Antwort, auf deine Frage. Wenn sie dir nicht passt, tut mir das leid.
Ja, auch der Katholizismus gehört zu den patriarchalen Religionen, in denen Frauen viele Nachteile erfahren.
Schlimm auch die Haushälterinnen für die Pfarrer, die sehr schlecht entlohnt werden, ohne angemessene Altersversorgung und so zwangsläufig eher in Armut leben. Und wenn die Pfarrer sie schwängern, für ihre Kinder kein Kindergeld o.ä. bekommen.
Auch die Nonnen waren und sind teilweise sexuelle Übergriffen durch männliche Ordinierte ausgesetzt. Sie können niemandem etwas sagen, ihre eigene eingetrichterte Scham hindert sie, sie haben bei Verlassen des Klosters keine finanzielle Versorgung oder Rücklagen, und niemand würde ihnen wirklich glauben.
Abstieg in die Sozialhilfe - Eine Nonne bricht ihr Schweigen | rbb (rbb-online.de)
oder siehe Kirche: Unbarmherzige Schwestern - DER SPIEGEL