Nein

Meiner Meinung nach ist das nicht möglich. Der Agnostizismus kann zwar sowohl mit dem Atheismus (agnostischer Atheismus) als auch mit dem Theismus (agnostischer Theismus) verbunden werden, aber als Christ sollte man sich eigentlich von beiden Positionen (durch kritische Würdigung) distanzieren, denn die Antwort der Bibel auf die Gottesfrage ist eigentlich eindeutig. Das gilt auch für die Erkennbarkeit Gottes. Die Belege aus der Schöpfung, Gewissen und (Heils-)Geschichte widersprechen aus christlicher Sicht dem Agnostizismus.

...zur Antwort
Die Belohnung für eine Mitgliedschaft kommt erst im Jenseits, vielleicht kommt sie auch gar nicht...

Diese Behauptung ist aus neutestamentlicher Sicht nicht haltbar. Nur für eine Mitgliedschaft in einer Kirche oder Freikirche gibt es keine Belohnung, weder im Diesseits noch im Jenseits.

...zur Antwort
Ja, man kann sehr vieles kritisieren.

Ich habe mich für diese Antwort entschieden, da ich zwischen Kritik der dunklen Kapitel der Kirchengeschichte und der Bibelkritik unterscheide. An der Kirchengeschichte kann man sehr viel kritisieren, denn da ist tatsächlich sehr viel schief gelaufen (Inquisition, Hexenprozesse, Zwangsmission, sexueller Missbrauch usw.). Mit Bibelkritik ist in erster Linie die Anwendung der historisch-kritischen Methode auf die biblischen Texte gemeint. Das ist Standard an den deutschen theologischen Fakultäten der Universitäten. Diese exegetische Methode sehe ich tatsächlich kritisch (mit Ausnahme der Textkritik, dem ersten Arbeitsschritt der historisch-kritischen Methode). Ich akzeptiere als bibelhermeneutische Voraussetzung die "Chicagoerklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel" welche, die Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit der Bibel vertritt, allerdings hätte man auch bei dieser Erklärung einiges besser machen können.

...zur Antwort

Ich war vor etwa 20 Jahren mit einem Hexenschuß im Bett gelegen. Damals war ich Gast in einer Baptistengemeinde. Der Pastor besuchte mich, um für mich um Heilung zu beten. Während des Gebets sagte er, dass er den Eindruck hat, dass Gott mir das Sprachengebet schenken möchte. Ich wehrte ab, da ich nicht daran interessiert war. Der Pastor betete weiter und sagte zum zweiten mal, dass er den Eindruck von Gott bekommen hat, dass das Sprachengebet für mich dran sei. Ich lehnte wieder ab und der Pastor betete weiter. Nun unterbrach er sein Gebet zum dritten mal und sagte, dass er wieder den Eindruck vom Heiligen Geist bekommen hat, dass ich das Sprachengebet erhalten darf. Da wurde mir klar, dass ich den Pastor nicht mehr losbekomme, wenn ich nicht anfange in Sprachen zu beten. 😁Ich betete kurz um die Gabe der Sprachenrede um empfing dieses dann auch sofort. Seitdem bete und singe ich täglich in Sprachen und kann bezeugen, dass dies ein sehr segensreiches Gebet ist.

Die Zungenrede (Sprachenrede) ist allerdings in der evangelikalen Bewegung (wenn man die pfingstlich-charismatischen Bewegungen miteinbezieht) die umstrittenste Geistesgabe.

...zur Antwort

An die Atheisten: Bei weitem nicht alle Christen zweifeln an der Biologie.

...zur Antwort
Wer ein Warum hat zum Leben, erträgt fast jedes Wie.

Das ist die gekürzte Version eines Nietzsche-Aphorismus und für mich einer der Gründe, warum ich am christlichen Glauben festhalte.

Nietzsche ist ein Klassiker der Religionskritik und gilt als Vertreter eines nihilistischen Atheismus, aber auch sein Ansatz kann theologisch gewürdigt werden.

...zur Antwort
Ja, Mariaerscheinungen gibt es!

Berichte von Marienerscheinungen gibt es seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. Im 19. und 20. Jahrhundert haben die Marienerscheinungen zugenommen.

Die katholische Theologin Regina Radlbeck-Ossmann schreibt:

Marienerscheinungen sind innerpsychische Geschehnisse, in denen eine bestimmte Person die Nähe Marias sinnenhaft erfährt. Im Laufe der Kirchengeschichte haben nachweislich mehr als 900 Menschen den Anspruch erhoben, der Mutter Jesu in dieser besonderen Weise begegnet zu sein. (...) Als bewußtseinsimmanente Vorkommnisse sind solche Erfahrungen für Außenstehende prinzipiell nicht nachvollziehbar. Von daher ist es unmöglich, mit Sicherheit festzustellen, ob solche Widerfahrnisse eine übernatürliche und auf Gott selbst zurückgehende Ursache haben (Regina Radlbeck-Ossmann, Lexikon der katholischen Dogmatik, Breisgau, 2012, S. 460).

Ich bewerte dieses Phänomen aus meiner evangelischen Sicht:

Grundsätzlich ist es möglich, dass Tote erscheinen. Das kann, aber muss nicht zwingend okkult sein. Bei der Verklärung Jesu (Mt 17,1-13) erschienen nämlich Mose und Elia:

Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm (Mt 17,3; LUT 2017)

Wenn Mose und Elia (er wurde entrückt) erschienen sind, dann wäre es auch möglich, dass Maria erscheint. Das ist aber nun die zentrale Frage: Handelt es sich bei den Marienerscheinungen, die im katholischen und orthodoxen Bereich stattfinden, auch wirklich um die Maria der Bibel? Ich vermute, dass das in den meisten Fällen nicht der Fall ist, da ich die Botschaften der "Maria" aus biblischer Sicht nicht selten kritisch sehe. Ich möchte damit aber nicht grundsätzlich ausschließen, dass echte Marienerscheinungen möglich sind.

...zur Antwort
Finde ich gut, um den Glaube zu stärken...

Ich bin evangelischer Christ und bete daher nicht den katholischen Rosenkranz, da ich aus theologischen Gründen Maria nicht als Fürbitterin im Gebet anrufe.

Es ist aber kaum bekannt, dass es auch einen evangelischen Rosenkranz gibt, nämlich den Christus-Rosenkranz:

Der Christus-Rosenkranz ist ein Lobpreisgebet zu Jesus Christus. Es ist eng verwandt mit dem katholischen (Marien-) Rosenkranz, aber da sich dieses Gebet an Christus wendet, können es auch evangelische Christen aus vollem Herzen mitbeten. So haben Glaubende aus der protestantischen Konfessionsfamilie mit dem Christus-Rosenkranz die Möglichkeit, den besonderen Schatz des Rosenkranzbetens mit ihren katholischen Glaubensgeschwistern zu teilen.

https://www.christus-rosenkranz.de/

Den Christus-Rosenkranz bete ich täglich, zumindest einen Teil davon.

...zur Antwort

Evtl. Bulimie, Ritzen, Selbstmordgedanken und bereits Selbstmordversuche (Desinfektionsmittel) sind mit Sicherheit ein Fall für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Grundsätzlich kann eine Behandlung ambulant oder stationär erfolgen. Als Laie bin ich der Meinung, dass in deinem Fall schon eine stationäre Behandlung nötig ist, aber das muss ein Arzt/Psychotherapeut entscheiden. Am besten ist es, wenn du dich als ersten Ansprechpartner an deinen Kinderarzt wendest.

...zur Antwort

Meiner Meinung nach ist Gott weitgehend nicht mit der Logik zugänglich. Weitgehend heißt aber nicht vollständig. Man kann sich Gott mit der Logik zumindest etwas annähern. Beweise (im engeren Sinn) gibt es allerdings für die Existenz Gottes nicht, aber aus theistischer Sicht gibt es Argumente und Indizien.

...zur Antwort

Ich habe vor über 30 Jahren in einer Gemeinde einer evangelischen Landeskirche mein Leben Jesus Christus übergeben ("Lebensübergabe" ist eine moderne Bezeichnung für Bekehrung). Da sind bei mir keine Tränen geflossen. Die Tränen kamen dann später durch Sündenerkenntnis. :)

...zur Antwort
Andere Antwort
Die Evangelikalen sind Fundamentalistische Christen in den USA

Nicht alle Evangelikale sind Fundamentalisten. Der protestantische Fundamentalismus ist nur eine Richtung in der evangelikalen Bewegung. Evangelikale Christen gibt es weltweit, nicht nur in den USA.

die Idee vom "Wohlstandsevangelium"

wird auch von vielen Evangelikalen kritisiert.

Die Lehre vom Wohlstandsevangelium geht auf die "Wort-des-Glaubens-Bewegung" ("Glaubensbewegung") zurück, einem Seitenzweig der charismatischen Bewegung. Diese "Glaubensbewegung" (und damit auch das "Wohlstandsevangelium") stammen ursprünglich nicht aus dem traditionellen Pfingstlertum, sondern aus dem sog. Neuen Denken und der Christlichen Wissenschaft. Ihr Vater ist E. W. Kenyon, der 1948 verstorben ist. Erst Kenneth E. Hagin hat das Denken der Glaubensbewegung innerhalb der charismatischen Bewegung bekannt gemacht. Ein wichtiger Vertreter der jüngeren Generation ist Kenneth Copeland.

Aus kirchengeschichtlicher Sicht ist der Versuch, das Wirken des Geistes mit materiellen Wohlstand zu verknüpfen, nichts Neues. Im Calvinismus glaubte man, dass die persönliche Erwählung am zunehmenden Wohlstand ablesbar ist.

Das Wohlstandsevangelium ignoriert die wohlstandskritischen Aussagen des Neuen Testamentes (z. B. Lk 12,13ff.). Armut wird fälschlicherweise als ein Fluch betrachtet, der darauf zurückzuführen ist, dass Gott nicht genug geehrt wurde. Der Heilige Geist mutiert dann zur "spiritual power", der Wohlstand und Gesundheit garantiert. Dabei wird völlig übersehen, dass der Geist als der Geist des Gekreuzigten gerade in den Armen und in Schwäche bzw. Entbehrungen wirkt (Lk 6,20b; 2. Kor 8,2; 11,21). Ein weiteres Problem des Wohlstandsevangeliums: Es werden biblische Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen und als Formeln umgedeutet, die wirtschaftlichen Erfolg garantieren.

Andererseits gibt es in der Bibel durchaus den materiellen Segen, z. B. bei Abraham. Jesus spricht in Mk 10,29f. nicht nur vom Lohn des ewigen Lebens in der zukünftigen Welt, sondern auch von einer hundertfachen Belohnung im Diesseits ("jetzt in dieser Zeit"). Dies bleibt aber ein Geschenk Gottes und kann nicht methodisch erarbeitet oder erzwungen werden.

...zur Antwort

Die wichtigste evangelisch-lutherische Bekenntnisschrift, das Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana), lehrt die Heilsnotwendigkeit der Taufe:

Von der Taufe wird gelehrt, dass sie heilsnotwendig ist und dass durch sie Gnade angeboten wird (Artikel 9: Von der Taufe)

https://www.velkd.de/schwerpunkte/theologie/bekenntnisse/augsburger-bekenntnis

Die röm.-kath. Kirche lehrt zwar die Heilsnotwendigkeit der Taufe, aber es wird auch auf die Möglichkeit der Begierdetaufe hingewiesen:

Unter dem Begriff der Begierdetaufe versteht man im katholischen Glauben die Überzeugung, dass das sakramentale Wirken der Taufe auch denen zuteilwird, die sie aus bestimmten äußeren Gründen nicht empfangen können, diesen Empfang aber wünschen (Begierde).

https://de.wikipedia.org/wiki/Begierdetaufe

Der baptistische Theologieprofessor Uwe Swarat (Theologische Hochschule Elstal) schreibt:

Im strengen Sinn muss man die Heilsnotwendigkeit verneinen. Es wäre falsch anzunehmen, dass jemand verloren geht, bloß weil er nicht getauft ist.

https://www.th-elstal.de/fileadmin/the/media/dokumente/Uwe_Swarat-_Go-ttliches_und_menschliches_Handeln_in_der_Taufe-_BeTh_2-_2018-_97-122.pdf

Mein Fazit: Die Taufe ist nicht heilsnotwendig, aber notwendig, wenn wir als Christen gehorsam sein wollen, denn Jesus Christus hat die Taufe befohlen.

...zur Antwort