Was passiert mit einem Kind, dessen Eltern sterben?

5 Antworten

Es wird erstmal vom Jugendamt in Obhut genommen.

Bei einen Baby wird es dann in der Regel adoptiert.

Da kommen Verwandte natürlich in Frage. Bei einen Baby ist es aber weniger wichtig, da dieses noch keine so starken familiären Beziehungen aufgebaut hat.

Wichtig ist hier insbesondere die Situation der Adoptionsfamilie. Das bedeutet als aller Erstes, das die Adoptiveltern verheiratet und nicht getrennt lebend sein sollten und der Lebensunterhalt der Adoptiveltern inclusive des Kind gesichert sein sollte.

Woher ich das weiß:Recherche

Loka95 
Fragesteller
 07.05.2024, 09:22

Danke dir!

Also jemand, der das Kind gut kennt, lieb hat und ein stabiles Umfeld hat, aber Single ist, käme nicht in Frage?

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ichweisnix  07.05.2024, 09:31
@Loka95

In Frage schon, aber gerade bei einen Baby ist es so, das man das recht gut in eine Familie adoptiert bekommt, weil es Paare mit Kinderwunsch gibt, die keine Kinder bekommen können.

Bei älteren Kindern sieht es anders aus.

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Ich gehe stark davon aus, dass das Gericht (be-)urteilen wird, was für das Kind am besten wäre.

Ich glaube, das mit der Patenschaft ist ein symbolischer Wert. Es gibt keinen Rechtsanspruch vom Paten auf das Sorgerecht.
Das wird auch nicht wie bei einer Erbschaft ablaufen, dass es eine feste Reihenfolge gibt.

Wie ich es verstanden habe, steht das Wohl des Kindes im Mittelpunkt - und das ist auch gut so.


Loka95 
Fragesteller
 07.05.2024, 09:02

Von einem Rechtsanspruch bei einem Paten würde ich auch eher nicht ausgehen. Es zeigt ja nur, dass die Familie ihm nahesteht und sie ihm (symbolisch) ihr Kind anvertrauen würden.

Wäre ein Testament wohl relevant? Also ein Wunsch der Eltern?

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Suboptimierer  07.05.2024, 09:04
@Loka95

Gute Frage. Bin kein Jurist und kann nur raten.

Ich denke mal, dass der Wunsch der Eltern vielleicht versucht wird, zu berücksichtigen, aber es ist nicht das Wichtigste.
Wenn die Eltern total Dicke mit dem Freund sind, dieser aber kein stabiles, finanzielles Umfeld bieten kann, würde wahrscheinlich das Kind nicht zu dem Freund kommen.

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Suboptimierer  07.05.2024, 11:18
@fallenstelle320

Ich glaube es geht nicht um den juristisch reservierten Begriff "Testament", sondern darum, ob der Wille der Eltern über den Tod hinaus Relevanz hat.

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Loka95 
Fragesteller
 07.05.2024, 12:22
@fallenstelle320

Ja, ich weiß nicht wie man den Willen der Eltern diesbezüglich sonst nennt 😅

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es wird innerhalb der familie geprüft ob es familienangehörige gibt, die das kind annehmen können. wenn dem nicht so ist, kommt es in ein heim oder pflegefamilie

der pate ist völlig egal, der hat keinen anspruch am kind und nur dazu da das kind in der religion zu untereweisen und mit 14 ist er kein pate mehr.

freunde der familie sind egal


Loka95 
Fragesteller
 07.05.2024, 12:21
und mit 14 ist er kein pate mehr.

Wusste ich gar nicht.

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Wie es mit dem Kind weitergeht, entscheidet das Familiengericht.

Das Sorgerecht wird einem Vormund übertragen. Als Amtsvormund kommt das Jugendamt in Frage, ansonsten natürlich auch ein Einzelvormund. Wobei hier in deinem Beispiel im Grunde Niemand zu 100% die besten Aussichten hätte.

Hilfreich könnte es auch sein, wenn die Eltern eine Sorgerechtsverfügung verfasst hätten. Hierin würde z.B. stehen, wen sie sich selbst als Vormund für das Kid wünschen würden. Vielleicht gibt es ja noch einen Verwandten, Freund der Familie oder Bekannten, den man so gar nicht auf dem Zettel hätte.

Allerdings muss das Familiengericht sich nicht zwingend an die Wünsche der Eltern halten. Wäre der Wunsch gewesen das Kind bei den Großeltern zu belassen, die sind mittlerweile aber gebrechlich und könnten gar nicht mehr aus gesundheitlichen Gründen das Kind umfassend betreuen, dann würde das Familiengericht es natürlich ablehnen, dass die Großeltern zum Vormund bestimmt werden.

Man kann allerdings auch Ersatz angeben in der Sorgerechtsverfügung. Kommen die Großeltern also nicht mehr in Frage, aber der Ersatz (z.B. der Pate) würde in Frage kommen, dann würde das Kind dorthin kommen.

Das der Pate in deinem Fall gerne auf Partys geht, stellt per se kein Hindernis dar. Es kommt ja darauf an, ob er bereit wäre seine Lebensführung für das Kind aufzugeben. Und wenn genug Geld vorhanden ist, dann ist der Job auch nicht wichtig. Eigentlich umso besser, denn gerade ein Baby benötigt ja viel Zeit und Zuwendung.

Hätten die Eltern zu Lebzeiten eine Sorgerechtsverfügung geschrieben, dann hätten sie die Tante wohl ausgeschlossen.

Findet sich allerdings gar kein geeigneter Vormund, dann bekommt das Jugendamt die Amtsvormundschaft.

Das Jugendamt würde natürlich dafür sorgen, dass das Kind in eine passende Pflegefamilie kommt.


Loka95 
Fragesteller
 07.05.2024, 15:47
wenn die Eltern eine Sorgerechtsverfügung verfasst hätten.

Ach so heißt das, mir fiel nichts anderes als Testament ein 🙈

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, das erklärt es wirklich gut.

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Die Tante kann das Kind ablehnen durch Gespräche mit dem Jugendamt. Zudem würden dort vor Ort auch regelmäßig Begehungen statt finden, sodass es unmöglich wär n Kind in n Schrank unter die Treppe zu sperren.

wenn der Lebensstil nicht passt, ist das Erbe egal! Kein Kind würde zu nem säufer vermittelt werden.

besteht die Gefahr der Obdachlosigkeit, kommt da auch kein Kind hin. Zudem könnte er klagen und hat durchaus in der realen Welt gute Chancen einen festen Job zu halten. Ansonsten gibt es beim Arbeitsgericht Geld

endlösung:

Adoption von einem Paar, die nix damit zu tun haben


Loka95 
Fragesteller
 07.05.2024, 09:02

Danke für diese gute Antwort :)

Glaubst du, dass ein im Testament stehender Wille der Eltern, wo das Kind hinkommen soll, Relevanz hätte?

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Missy274  07.05.2024, 09:05
@Loka95

Jein, ist die Person geeignet - ja.

ist die Person absolut ungeeignet, dann nein!
nur weil die Eltern etwas wollen, wird es nicht umgesetzt, wenn es dem Kind schadet

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