Wo kommst du wirklich her?
Ist diese Frage eurer Meinung nach Diskriminierung oder gar Rassismus?
11 Antworten
Ja, natürlich.
Das "wirklich" in der Frage bedeutet ja, dass die gefragt Person bereits eine Antwort gegeben hat (vermutlich eine Region in Deutschland), mit der der Fragesteller jedoch nicht zufrieden war.
Mit dem "wirklich" wird einem Menschen, nur weil er nicht typisch deutsch aussieht, aber eine deutsche Staatsbürgerschaft hat und auch hier aufgewachsen ist, abgesprochen, ein Deutscher zu sein.
Mag sein dass du das so siehst, andere Menschen mit Migrationshintergrund sehen sich aber als Deutsche, da sie hier aufgewachsen sind und mit der Kultur ihrer Vorfahren kaum etwas zutun haben. Es ist einfach nur schwachsinnig und verachtend ihnen ihre Identität als Deutsche abzusprechen.
Genau. Du kannst gerne für dich selbst sprechen und dich ausschließlich als Kurde sehen. Aber wenn du anderen ihre deutsche Identität weg nimmst, dann ist das gemein, Diskriminierung und Rassismus. Genau so wie wenn man sagen würde, dass du kein richtiger Kurde seist!
Blödsinn. Niemand spricht einem dadurch die Deutsche Staatsbürgerschaft ab. Wenn ich einen Mann mit gelben Hautpigmenten frage, woher er kommt, und er antwortet mir Berlin, dann hake ich nach ob er Japaner oder Chinese ist. Darum geht es. Weil ich Interesse an ihm und seine Kultur hab. Ich will was von ihm erfahren. Ihn kennenlernen.
Und was ist wenn seine Familie schon seit zwei oder drei Generationen herkommt und er nie eines dieser Länder gesehen hat?
Wenn ich seit der fünften Generation in Japan lebe, ändert dies nichts daran dass ich Deutscher bin. Außerdem findet bei den Problemfällen eben keine Migration statt. Wenn eine Türkische Familie seit fünf Generationen in Deutschland lebt und ihre Tochter unters Kopftuch zwingt, dann hat die Familie sich eben nicht integriert. Sowas nennt man Parallelgesellschaft.
Mit dem " wirklich" das finde ich eine merkwürdige Frage! Deine Wurzeln vielleicht, wenn man unbedingt wissen möchte,aus welchem Kontinent die Herkunft ist! Ich muss aber auch sagen,wenn ich auswandere in die USA,werde ich das auch gefragt und finde das nicht schlimm.Es ist eine normale Frage,wo man denn aufgewachsen ist!! Ich werde dann auch nie ein Einheimischer sein,sondern ein Zugewanderter!! Ich finde die Frage legitim!!
Nein. Es könnte eine rassistische Einstellung dahinter stecken, muss aber nicht. In der Regel ist es wohl einfach Interesse, und das ist ja nichts Schlechtes.
Das kommt darauf an.
Es kann ehrliches Interesse an der anderen Person sein. Man mag fremde Kulturen, Denkweisen, Kontinente...
Es kann aber auch bedeuten: Ich sehe es Dir an (bzw. Ich merke) ,dass Du kein Einheimischer bist.... Ausgesprochen wird es so, dass der andere merkt, er fühlt sich mir überlegen, weil ich nicht von hier bin.
Ich finde das inflationäre Bezeichnen als "rassistisch" nicht gut, es relativiert wirklich böse Absichten. Das heißt nicht, dass man Fragen/Aussagen, die vielleicht gar nicht so böse gemeint sind, ignorieren muss, aber ich würde es eher als unsensibel oder maximal ignorant bezeichnen. Rassismus und Diskriminierung ist für mich das Abwerten einer Person aufgrund von Ethnie und nicht die Frage nach den geographischen Wurzeln.
Es kommt natürlich auch auf die genaueren Umstände an. Ich zum Beispiel halte nichts von "genetischer" Einteilung in Nationen. Niemand kann genau sagen, welche Gene man hat, selbst wenn man die Familienhistorie für ein paar Generationen kennt. Aber wenn man weit genug zurückgeht, hat man Vorfahren aus anderen Nationen. Und wo zieht man jetzt die Grenze? Ab der wievielten Generation in einem Land wird man zu einem Deutschen, Franzosen, ...?
Kommt natürlich auf den Kontext an, aber die Frage generell auf keinen Fall.
Sie beinhaltet weder eine direkte Beleidigung noch einer Verallgemeinerung.
Es gibt tatsächlich Leute, die das als Rassistisch empfinden
Wenn man nicht deutsch oder europäisch aussieht und keinen deutschen Nachnahmen hat, dann ist man kein echter deutscher. Ist bei mir auch so und das finde ich nicht schlimm